Hi, wolo!
Nicht, dass du denkst, ich, der "weltfremde Poet", schriebe hier aus dem sterilen, sauberen und vor allem sicheren Kämmerlein heraus so, wie er sich die (böse, verdorbene) Welt eben so vorstellt, ohne je damit in Kontakt gewesen zu sein - in meinen 15 Jahren als Rocker war ich ganz in der Szene integriert, auch bei den Einprozentern, und habe da so einiges erlebt - oder selbst gemacht.
Rückblickend war manches davon bestimmt kein moralisches Ruhmesblatt, aber ich möchte diese Zeit nicht missen. Ich scheine das gebraucht zu haben, um endlich zu mir finden zu können - ich musste erst ein "harter Typ" werden, um irgendwann begreifen zu können, dass ich das gar nicht (mehr) nötig hatte. So kuriert man Minderwertigkeitskomplexe auf die harte Tour!
Die Szene im Gedicht ist also durchaus aus dem Realen geschöpft - zumindest aus dem, wie ich es in den Neunzigern erlebt habe.
Sollten deine Zeilen (so wie ich sie verstanden zu haben glaube) darauf angespielt haben, dass ich selbstgefällig von Dingen rede, die mir fremd sind, hoffe ich, deine Ressentiments hiermit ausgeräumt zu haben.
LG, eKy