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Alt 18.08.2013, 12:53   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Standard Abgesang an einen Sommer

Ich seh dich, Sommer, ungern weichen,
doch ahn ich schon in Schattengründen
die Kühle sich mit Herbst verbünden,
um dich von dort aus zu erreichen.

Ins Laub geschrieben stehen Leichen
verraschelnder Novembersünden,
und auch der Felder Stoppel künden
vom Nebel über dunklen Teichen.

Warum, o Sommer, musst du bleichen,
da selbst in deinen reichsten Pfründen,
wo Bäche ineinander münden,
schon Boten kalter Tage schleichen?

Bedenk ich's wohl, es muss geschehen!
Wo Früchte schon um Ernte flehen,
neigst du dich gern dem vollen Jahr.

Es sei, und aus des Winters Wehen
wirst neu geboren du entstehen,
so heilig mir wie wunderbar!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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