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Alt 14.04.2009, 10:43   #4
Lena
Lyrische Träumerin
 
Registriert seit: 13.02.2009
Ort: Dort, wo meine Träume mich nähren.
Beiträge: 686
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Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
Liebe Lena,
dein Gedicht ist für mich eine Assoziation aus Erzählungen.
Ich lebte als Kind in einem kleinen Dorf, fern jeder Gleichberechtigung und noch ferner vom Begriff einer Partnerschaft.
Dort gab es ein Familienoberhaupt und die gute Frau.

Dazwischen habe ich die Dinge sehr kämpferisch betrachtet, bewertet und versucht, es meinen Kindern anders (ja, gar besser) zu vermitteln.

Bei deinem Gedicht berührt mich etwas zutiefst - eben diese Assoziation.
Im Dorf lebte ein Ehepaar mit 5 Kindern in totaler Armut. Die Frau hatte zu tun (was sie auch tat) für Essen und Wärme zu sorgen. Der Mann und Vater kam mit nichts klar. Er fand keine Arbeit, hing im Haus herum.
Nachbarn, das ganze Dorf, lästerten, schimpften.
Die Kinder liebten, verehrten ihren Papa und noch mehr die Frau ihren Mann.
Sie erlaubte keine Kritik und antwortete mit beneidenswertem Stolz:
"Ich liebe meinen Mann so wie er ist."
Ich erinnere noch die "Tratscherei" aber auch die Verwunderung. Die Lästerer lästerten und verstummten zugleich. Da war etwas, was nicht in ihre Sicht passte.
Damals war ich Kind und es war mir nicht so wichtig. Heute rede ich mit meiner Mutter darüber. Es ist unheimlich spannend. Sie weiß um die Nöte der Familie und doch gibt sie eine Besonderheit zu, die nur den beiden eigen war.
Liebe Dana

In meiner Überschrift:K)ein ernst zu nehmendes Gedicht aus dem Ruhrpott.

habe ich beide Varianten eingebaut. Zum einen die, das es eine lustige Geschichte, aber auch eine wahre ist.

Ich, ein Kind des Ruhrpotts, habe schon als Kind diese Situationen so erlebt. Und sie waren immer gleich. Die kleinen Zechenhäuschen..die Armut; acht Kinder, Kohlofen, oftmals ohne Kohle..die Gartenlaube hinten im Garten, wo "er am Wochenende mit Kumpels und einem Kasten Pils gemütlich..seine Frau in Kittelschürze die Kinder versorgt, und ihm vom Hals hält..Kartoffelsalat für ihn zubereitet..(Papa geht ja arbeiten)..ihm einfach einen schönen Samstag gestaltet. Für Bier und gedrehte Zigaretten war auch Geld da.
Den selbst aufgesetzten nicht zu vergessen.Ich war oft dabei..damals noch jung an Jahren, und fand das ganz normal.Nachbarn gingen ein und aus um sich gegenseitig mit einer Tasse Mehl, oder einem Ei auszuhelfen.

"Sie steht auch heute noch absolut hinter ihm. Niemals habe ich ein böses Wort gegen ihrem Mann aus ihrem Mund gehört.

"Er liebte das Leben, sein Moped,vielleicht auch seine Familie. Das kann ich nicht sagen, denn bis heute konnte ICH Liebe bei ihm nicht sehen/spüren. Aber scheinbar seine Frau, und das reicht.

Wahrscheinlich braucht Liebe zwischen zwei Menschen kein Schema ..kein öffentliches.

Zitat:
An einer Strophe ist mir nach Mäkeln:

Was schern dich die Kinder? Du bist ja ein Mann!
Du werkelst am Auto, wie keiner es kann.
Ein Mann, der das Geld nach Hause bringt,
ich nur die, die um unsere Zukunft ringt.


Was schern dich die Kinder? Du bist der Mann!
Du werkelst am Auto, wie keiner es kann.
Du bringst das Monatsgehalt nach Haus,
ich teile es ein und komm damit aus.
Deinen Vorschlag finde ich wunderbar! Nur das Wort Monatsgehalt kann ich nicht nehmen, weil es einfach nicht zur Sprache paßt.Das wäre zu fein für ihre Sprache.

Zitat:
Was schern dich die Kinder? Du bist der Mann!
Du werkelst am Auto, wie keiner es kann.
Du bringst das Monatsgehalt nach Haus,..du bringst einmal im Monat das Geld nach Haus
ich teile es ein und komm damit aus
Wie wäre das?
Alles andere übernehme ich gerne, eine schöne Verbesserung.


Zitat:
Wir richten uns zu oft nach Gut und Haben aus und übersehen, dass es Werte gibt, die weder mit "Tüchtigkeit" noch mit Status auszugleichen sind. Diese sind als Zutat gut, aber nicht Bedingung.
Das hast du schön gesagt liebe Dana.Es gibt sovieles, was mir persönlich viiel wichtiger ist, als ein Titel..oder Geld,..Ansehen..dicke Autos usw.

Es ist schön, ohne Frage..aber da gibts noch was anderes.

Hoffentlich habe ich jetzt nichts übersehenwenn ich einmal schreibe, kann es leicht passieren, das ich vom Thema abkomme.

Liebe Dana, falls du hier noch einmal liest, hab vielen Dank für deine Geschichte,..die mich immer wieder nachdenklich macht, und deine Gedanken dazu.

Besonders für deine Hilfe.

Liebe Grüße in deinen Tag wünscht dir

Lena
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Marion Baccarra

Geändert von Lena (14.04.2009 um 10:48 Uhr)
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