Thema: Der Stein
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Alt 01.02.2015, 18:10   #5
Bodo Neumann
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Guten Abend Chavali,

mir gefällt vor allem der Klang dieser Verse - anfangs verträumt, gegen Ende neckisch stolz.

Was ginTon (wie mir) wohl störend auffiel, ist die Weiterführung des Hauptsatzes in V3.
Zitat:
Der Stein, den ich ..., da hatte ich, als ich den Sand...
Das erschließt sich mir auch nach dem zehnten Lesen nicht (und scheint auch nicht beabsichtigt zu sein). ginTons Variante erscheint mir aber auch keine geeignete Lösung des Problems (bzw. wirft es ein anderes auf).

Ein zweiter "Störfaktor" ist die Tautologie "im Handumdrehen sofort" am Ende. "Sofort" fällt sofort als Lückenfüller auf - für eine Lücke, die eigentlich gar nicht geschlossen werden müsste, da der letzte Vers ohnehin verkürzt wurde. Warum nicht noch knackiger schon nach der zweiten Hebung enden?

Vielleicht in dieser Richtung:
Der Stein, den ich am Ostseestrand
im Abendrot flanierend fand,
den hatte ich, als ich den Sand
entfernt, als Harzfossil im Hand-
umdrehn erkannt.
Ich gebe zu, dass "Harzfossil" möglicherweise kein adäquater Ersatz für "fossiles Harz" ist.

Gruß Bodo
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