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Alt 17.11.2018, 00:07   #1
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard Unser Schattengehölz

Die Eruptionen jämmerlicher Liebe
behalte ich in meiner Brust verschlossen,
dass aus dem Sand der Zeit kein Glück ich siebe.
Es beben in den Tränen, die geflossen,
die Eruptionen jämmerlicher Liebe.

Die Reue, die ich schweigend mitgenossen,
verklärt die Hässlichkeit, die ich so liebe,
aus der der Dung der Leidenschaft entsprossen.
Der Handkuss des Verfluchens nur beschriebe
die Reue, die ich schweigend mitgenossen.

Wohin dies Brackgewässer mich auch triebe...
kein Wille und kein Zufall ist entschlossen,
wie oft ich die Entscheidung auch verschiebe;
viel lieber folgt mein Blick den Albatrossen,
wohin dies Brackgewässer mich auch triebe.

Bin übers Ziel ich nun hinausgeschossen?
Erlöst der Angst saphierner Peitschenhiebe
sah ich die Welt entrückter und verdrossen...
als erster König aller Tagediebe
bin übers Ziel ich nun hinausgeschossen.

Die Eruptionen jämmerlicher Liebe
verzitterten im Urinal der Gossen.
Ob auch der Mut zum Risiko zerstiebe
die Praxis liest sich wie die Glossen
der Eruptionen jämmerlicher Liebe.


Nur ein Experiment.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (17.11.2018 um 00:21 Uhr)
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