Thema: Am Lagerfeuer
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Alt 16.05.2009, 22:08   #41
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Oh, das Feuer flackert wieder - richtig gut.

Philosophisch betrachtet stimme ich dem Geschriebenen zu, beiden.
Setzt man sich eigens zu diesem Thema um ein Eilandlagerfeuer zusammen, kommt man sehr schnell auf einen Nenner.

Dieses "typisch Mann" oder "typisch Frau" entsteht meist durch eine Verletzung, denke ich. Kommt jemand nämlich mit dieser Version, wird er zugleich eine Negativgeschichte präsentieren.
Ähnlich verhält es sich beim Humor. Man muss pointieren und stellt die Unterschiede besonders witzig und überspitzt dar.

Viele Vorurteile werden anerzogen, manchmal nur durch einen Nebensatz.
Eine Mutter zur Tochter: "Pass bloß auf, alle Männer sind gleich und wollen nur das Eine."
Ein Vater zum Sohn: "Pass bloß auf, alle Frauen sind gleich. Die wollen dich einfangen."
Auch wenn diese Wegweiser nicht ernst genommen werden, sie bleiben spukend im Hinterkopf. Geschieht etwas, was weh tut - ja, dann stimmt zu 100%, was Eltern einst orakelt haben.
Meistens ahnen wir nicht, was wir mit solchen oder anderen Aussagen bewirken.
Ein junges Mädchen (Schülerin) wollte mir erklären, wie anders und toll ihr Freund ist: "Mit dem kann ich reden, wie mit einer Freundin." Sie wusste also schon, wenn auch unbewusst, dass man mit Männern nicht reden kann.
Eigentlich sehr traurig. Bestimmt gibt es diesen "typischen Mann" und die "typische Frau" schon seit der ersten Verletzung. Ein "Urteil", dass gefällt wird, bevor man mit ihm/ihr wirklich in Kontakt kommt.
Verliebte beteueren zuerst: "Er/Sie ist ganz anders." Anders als die anderen Männer oder die anderen Frauen.
Ja, wir kehren es sogar um. Funktioniert eine Beziehung nicht, weil z.B. er ein "richtiges Weichei" ist, dann wird der Ruf nach einem "echten Mann" laut.
Einer, der nicht wie ein Weib faselt, sondern Entscheidungen wie ein Mann trifft.
Ebenso will man eine richtige Frau haben, und nicht dieses "Mannweib".

Es steckt viel mehr dahinter. Nicht nur oberflächliche "Zickereien" der Geschlechter.

Ich bin inzwischen mehr als überzeugt, dass es unter den Geschlechtern schlechthin gute und schlechte Mitmenschen gibt, ohne sie nach Geschlecht zu trennen.

Mit Funkengrüßen gebe ich weiter,
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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