Thema: Schuld
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Alt 10.07.2017, 11:43   #3
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Hi Erich,
Zitat:
rhythmisch komme ich ständig ins Stolpern, weil du nach jeder ersten (betont auftaktenden) Zeile zu unbetontem Auftakt umschwenkst.
ja, das war hier in diesem Falle Absicht.
Schau, dieses Schema ist ganz gleichmäßig insgesamt:


Wer hat schuld in diesen Tagen,
dass sich Gewitterwolken jagen,
dass Bäume sich im Sturme neigen
und zarte Vogelstimmen schweigen?

XxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx

Wer hat schuld in jenen Nächten,
als sich die Schicksalsnornen rächten,
als Schnee und Eis lag auf den Zweigen
und schwiegen alle Himmelsgeigen?

XxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx

Wer hat schuld an all dem Regen?
Als Strom fließt er den Berg hinab.
Es bleibt Geröll auf allen Wegen,
der Liebe selbstgegrabnes Grab.

XxXxXxXx
xXxXxXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxX ok, hier ist in Z3 eine Silbe zuviel. ich meine aber das vernachlässigen zu können.
Zitat:
Erwähnenswert noch der Wechsel des Reimschemas in S3 (ABAB statt wie sonst AABB),
der hier aber die Conclusio angenehm hervorhebt und bekräftigt.
Danke, das freut mich und für deine Beschäftigung mit dem Text danke ich dir auch
Deine Version ist perfekt - worauf es hier nicht ankommt.
Im Gegenteil, ich habe absichtlich immer das erste Wort einer jeden Str. jambisch geführt.
Die Betonung liegt dabei auf wer.
Der Nachhaltigkeit wegen. Lies mal laut. Es liest sich perfekt

Inhaltlich hatte ich es mehr metaphorisch auf eine Beziehung angelegt.
Vielleicht hätte ich den Text in Finstere Nacht posten sollen?


Deine Interpretation ist natürlich sehr interessant ausgeführt, wie alle deine Postings zu dem Thema

Lieben Gruß
Chavali
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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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