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Alt 17.06.2021, 10:45   #7
AAAAAZ
Wortgespielin
 
Registriert seit: 18.07.2014
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Hi MakaVeli,

danke für deine vielen tausend Gedanken und Assoziationen, welchen vermtl. nicht jeder unbedarfte Leser vollständig folgen konnte.
Auf die verletzlich anmutenden und persönlich nehmenden Passagen deiner Antwort will ich nicht weiter eingehen. Anderersets nehme ich zur Kenntnis, dass dich mein Gedicht respektive Antwort nicht ganz widerspruchsfrei berührt hat, und das darf es ja auch.
Im Gedicht will es um einen Erkenntnisprozess gehen, welches sich beim Li während des Tirillieren eines Vogels vollzieht.
Dahinter steht die These dass freies, befreiendes und aufgeklärtes Denken sich unabhängig von den Rahmenbedingungen entwickelt. Eine gute Bildungseinrichtung von Kindergarten bis Hauptschule, von Gymnasium bis Hochschule ist in meinen Augen dann gegeben, wenn sie solch ein Potential anspricht, sie hilft Eigenkräfte freizusetzen und Bewusstsein dafür zu schaffen.
Mit Glaubenssätze und althergebrachten Denkmustern ist das so eine Sache, oftmals sind es nicht vielmehr als die Gitterstäbe unseres Denkens. " Dafür sind wir nicht geschaffen. Der frühe Vogel fängt den Wurm ( Thema des Gedichtes) , wer zu spät kommt, den bestraft das Leben...
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans, wenn er reif dafür ist. Dafür gibt es mittlerweile eindrucksvolle Ergebnisse aus der Gerontologie, der Hirn- und Lernforschung, dass es eben nie zu spät ist.
Der Käfig sind wir selbst. Unser Denken selbst ist oft eine Mogelpackung, eine falsche Vorstellung von dem, was wir unreflektiert annehmen. Rilke hat die Ambivalenz z.B. in seinem berühmten Panthergedicht kunstvoll in Szene gesetzt und thematisiert.
bis denne, AZ
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