Thema: Deutschland
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Alt 09.06.2022, 09:01   #5
Chavali
ADäquat
 
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Hi Faldi, guten Morgen


eine "Verallgemeinerung" bietet sich an, da ich dir nicht im einzelnen Ross und Reiter nennen kann und will.
Schon Merkel formulierte: Wir schaffen das!
Und wer Gewinner und wer Verlierer ist bei diesem miesen Spiel dürftest du wohl wissen
und auch die *Allgemeinheit*, wenn sie nicht ganz beschränkt ist.

Was gäbe es nun konkret zu tun, nach dem du fragst?
Auf jeden Fall sich nicht alles wie die Schlafschafe gefallen lassen.
Aber der Deutsche ist so, war schon immer so, das lehrt die Geschichte.
Obrigkeitshörig und duckmäuserisch.

Und falls du fragen solltest, was ich mit "alles" meine - eine konkrete Aufzählung wirst du
von mir nicht bekommen.
Es liegt auf der Hand, man muss nur sehen und hören wollen.

Deine Angst vor Veränderungen kann ich sogar nachvollziehen.
Aber sind wir nicht jeden Tag den hirnrissigsten und abstrusesten Veränderungen ausgesetzt?
Und es ist ja auch so, dass "wir" jeden Tag mit diesen Dingen konfrontiert werden -
und über viele Entscheidungen und Anordnungen kann ich nicht mehr lachen.

Wer denkt, es bleibt alles so, wie es noch vor 10 Jahren war,
der ignoriert wissentlich die Veränderungen in diesem Land.
Angefangen hat das alles sowieso schon sehr viel früher - das würde jetzt allerdings zu weit führen.

Aber da du, wie du selbst schreibst, "Nutznießer" dieses Systems bist, ist deine Antwort
und sind deine Argumente so, wie sie in diesem Fall sein müssen, um Nutznießer zu bleiben.

Übrigens: Der Titel meines spontanen Textes lautet: Deutschland.
Da schau ich nicht nach Afrika, nach Südamerika, nach Asien und sogar auf viele Teile Europas -
das mach ich dann ein andermal.


Liebe Grüße und einen schönen Tag noch
Chavi

Zitat:
Zitat von Faldi
die Frage ist doch, ob Verallgemeinerungen in dieser Situation helfen.
Du schreibst, „wir“ hätten vor Jahren sorgenfreier und entspannter gelebt, „uns“ ginge der Abwärtstrend nichts an oder mit Sarkasmus und Satire sei „uns“ nicht geholfen.

Dann müsstest du an dieser Stelle dieses „wir/uns“ einmal näher definieren, denn es gibt, wie immer im Leben, stets Gewinner und Verlierer bei bestimmten Situationen. Das kannst du also alles nicht auf die Allgemeinheit anwenden. Dazu kommt noch, dass Deutschland ein Staat ist, der immer noch ganz vorne bei Lebensqualität und Lebensstandard liegt. Und das konstant seit Jahrzehnten.

Dann stellt sich die nächste Frage. Was willst du denn konkret tun, wenn du schreibst, man kann sich nicht einfach zurückziehen und so tun, als ginge es „uns“ nichts an? Womit ist „uns“ denn geholfen, wenn nicht mit Sarkasmus oder Satire? Mir ist damit sehr wohl geholfen, denn es ist ein Ventil, weil mir auch nicht alles gefällt.

Und warum gefällt mir nicht alles? Die Frage kann ich dir sehr wohl beantworten: Weil ich Angst vor Veränderungen habe und was diese für mich bedeuten könnten. Wenn aber die Mehrheit der Menschen in diesem Lande diese Veränderungen möchte, dann muss ich mich damit arrangieren. Ich darf es kritisieren, ich darf mit Sarkasmus darauf reagieren, aber ich muss mich an bestimmte Grenzen dabei halten, denn letztendlich bin auch ich ein Nutznießer dieses Systems.

Es tut sich noch eine Frage auf, wenn ich mir unsere politische Landschaft so anschaue. Wer wäre denn dabei, der es besser machen könnte?

Und um noch einmal auf das „Theater“ zurückzukommen: Das ganze Leben ist ein Theater, in welchem jeder im Laufe seines Daseins unzählige Rollen spielt, ob er will oder nicht. Daran kommt niemand vorbei. Die Intentionen der Regisseure sind freilich nicht immer optimal.

Ich habe meine Augen und Ohren auch offen. Vielleicht sogar berufsbedingt weiter als vorher. Ich höre und sehe die Sorgen auch, aber im Großen und Ganzen geht es den Menschen in diesem Land immer noch verhältnismäßig gut.

Schau nach Afrika, nach Südamerika, nach Asien und sogar auf viele Teile Europas, dann erkennst du, dass in diesem Land auf sehr hohem Niveau gejammert wird.
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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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