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Alt 05.06.2009, 07:38   #1
Ibrahim
Verstorbener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.03.2009
Ort: Puch/Salzburg
Beiträge: 597
Standard Doch nicht vergebens

Verschwenderisch verstreut der Baum
Die Samenflügel in den Wind.
Der trägt sie fort, doch einer kaum
Entwickelt sich zum Fichtenkind.

Ein Dachgebälk am Waldesrand
Zeigt Risse, klafft manch breiter Spalt.
Dort bildet Moos ein grünes Band
Und gibt dem Fichtenkeimling Halt.

Im dritten Jahr schon streckt er sich,
Den Lebenswillen zeigt er stolz.
Das zarte Grün mit gelbem Stich
Erstarkt zu festem Nadelholz.

Der Muttererde Kraft jedoch
Erschöpft sich bald, zu dünn die Schicht.
Da hilft ein Mensch, er gräbt ein Loch,
Verpflanzt den hoffnungsvollen Wicht.
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Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen.

Geändert von Ibrahim (05.06.2009 um 10:11 Uhr)
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