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Alt 30.01.2013, 11:57   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Moin Thomas,

och, ich wüsste schon, was man an dieser Stelle sagen könnte, um einen reinen Reim zu erzielen, ich wollte es nur nicht.

Erich ist deinem Aufruf ja nun schon gefolgt, aber dazu schreibe ich weiter unten.

Und wenn du mal durch Zufall ins Dschungelcamp gerätst, dann schrei einfach ganz laut: "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!"

Uah , besser nicht, überlassen wir dies lieber den verarmten, abgetakelten Sternchen und Sternchininnen , die müssen ja auch von etwas leben, nicht wahr?

Vielen Dank für den Zuspruch...


Hi marzipania,

deine Lesart ist völlig legitim.

Der Philosoph hat, rein philosophisch gesehen, keinen Grund, die Welt als besser zu erachten, als sie in Wirklichkeit ist, denn wäre sie nur um ein Quantum schlechter, dann würden wir gar nicht existieren.
Aber so...

Ähnlich verhält es sich mit der menschlichen Gesellschaft.
Dort finden sich bis auf wenige Ausnahmen lauter Banausen, die das Genie des Künstlers nicht zu schätzen wissen, weil sie seinen Intellekt nicht verstehen können oder wollen.

Anstatt ihm huldigend zu Füßen zu liegen, gehen sie achtlos an seiner Kunst vorbei und erkennen die in dieser liegenden Bedeutung einfach nicht.

Ja, ja, lach du nur...

Vielen Dank für dein Verständnis...


Servus Erich,

über den lyrischen Anspruch kann man sich aber durchaus streiten, denn dieses Sonett folgt einer ganz klaren Strukturierung und hatte ein bewusstes Ziel vor Augen, nämlich jene Conclusio.

Das erste Quartett ist so himmlisch kitschig und naiv gehalten, wie es gar nicht mehr schlimmer geht (ich hätte fast gespuckt - vor Lachen)
Das schöne lyrische Element folgt dann im zweiten Quartett, weiter weg vom Kitsch und ist schon ernster zu nehmen.
Im ersten Terzett wird dies in der ersten Zeile zunächst noch fortgesetzt, es folgt jedoch darauf schon erste nüchterne Erkenntnis.
Im letzten Quartett findet sich dann die Schlussfolgerung und die daraus resultierenden Konsequenzen.
Und von Strophe zu Strophe wird die Sprache direkter und vor allen Dingen derber und genau so wollte ich das auch haben.

An schön gesponnener Poesie war mir also nie gelegen und so trieft schon das erste Quartett vor lauter Ironie, was aber letztendlich nur durch die abschließende Conclusio unterstrichen wird.

Nun zu deinen Vorschlägen:

"...Pullover stricken" geht leider nicht, denn wir finden "stricken" schon in der zweiten Zeile des ersten Quartetts.

"...die Kunst...verticken" ist auch nicht wirklich schön. "Verticken" ist ein schwaches Verb und für eine abschließende Conclusio nicht so gut geeignet.

"...selber f*****", also Erich, ich bitte dich, das geht ja nun mal gar nicht.

Zitat:
(...das wird sich der Autor wohl selbst an jener Stelle schon gedacht haben...)
Wie kommst du nur darauf? Das weise ich jetzt aber ganz weit von mir, so etwas würde ich niemals auch nur zu denken wagen...

Vielen Dank für die Unterstellung...


Ich bedanke mich ganz herzlich für eure Gedanken und Rückmeldungen...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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