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Alt 05.03.2017, 12:17   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Standard Einsame Kindheit

Er stand abseits, wenn alle andern spielten,
der Welt in seinem Kopfe hingegeben.
Er wusste kaum, was jene andern fühlten
da draußen in der Welt, im wahren Leben.

Zu tief empfunden jedes Ihnverletzen,
zu schwer der Weg aus einem reichen Innen.
Das Außen war gefährlich, war Entsetzen,
und Einsamkeit ein mögliches Entrinnen.

Er wurde größer, aber nicht verstanden,
er glaube besser sich, so ging die Rede,
als alle anderen, und sie befanden
ihn seltsam wunderlich und etwas blöde.

Er blieb abseits, wenn alle andern lernten
zu lieben und zu lachen und zu leben,
und ihm, dem aus der Welt Entfernten,
Verachtung oder Mitleid mitzugeben.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (19.07.2017 um 14:41 Uhr)
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