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Alt 23.08.2015, 17:33   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Moin wolo,

zu Bodos Einlassungen kann ich eigentlich nichts mehr hinzufügen, außer dass mir der Text in Aussage und Art ebenfalls sehr zusagt.

Zu dem Begriff "vergönnen" möchte ich anmerken, dass dieser durchaus auch "missgönnen" bedeuten kann.
Wenn ich diesen Text aber in einem Buch gedruckt läse, würde ich mich an dieser Stelle auch unweigerlich fragen, wie hat der Autor das denn jetzt tatsächlich gemeint. Es wird durch seine doppeldeutige Aussage zumindest problematisch.

Beim "Erdmännchengesicht" im Jambus bin ich ganz an deiner Seite.
Die Betonungen liegen zunächst einmal eindeutig auf der ersten und der letzten Silbe, wodurch bei diesem "Fünfsilber" in der Mitte drei unbetonte Silben ständen.
Das gibt es aber in der deutschen alternierenden Lyrik nicht, so dass auf jeden Fall die mittlere der drei unbetonten Silben beim Sprechen unwillkürlich leicht angehoben wird.
Das ist zwar erzwungen, wie Bodo schon schrieb, aber ein durchaus legitimes Stilmittel, dass sich auch viele klassische Dichter in ihren Texten zueigen gemacht haben.
Du hast also meines Dafürhaltens den Mund nicht zu voll genommen...


Ich finde den Text gekonnt und gelungen, allein die durchgängige Kleinschreibung kann mich immer noch nicht überzeugen.


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald



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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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