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Alt 10.10.2009, 07:37   #9
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
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liebe dana,

für dich ist der "seelenhort" etwas helles - ich spreche ihn eher als "dunkel" an - nicht unbedingt wegen böser machenschaften, sondern weil dies der ort des halb-und unbewussten ist. auch kreativität kommt für mich von da.
genau genommen wissen wir noch gar nicht, wie und wodurch sie entsteht.
synapsen unseres gehirns, das auch ohne unser zutun arbeitet?
wenn ja, nach welchem plan?
wenn aber plötzlich eine lösung "einfällt" , zusammenhänge klar werden- dann wirkt das immer "erlösend"...


lieber archimedes!

"fernab" bezeichnet keine räumliche distanz, sondern den inneren abstand zu den dingen, der handlungsspielräume eröffnet. wenn man zu sehr verstrickt ist mit dem, was einem umgibt, wird es manchmal schwierig zu agieren
( geschweige denn, ungewöhnliche lösungen anzupeilen)
möglichweise hat "Es ist ein Bleiben ohne Jagd nach Wissen" eine Hebung zu viel , aber deine korrektur "Ein Bleiben in der Jagd nach Wissen" besagt ja dann inhaltlich genau das gegenteil - so kann ichs nicht kürzen.
"Bleiben ohne Jagd" meint, das man mal zur ruhe findet, hinschauen kann ( auch auf das unangenehme), wirklich zum Schauen bereit und in der lage ist (und das ewige dafürhalten hintanstellen oder beiseite lassen kann).
die qualität eines solchen augenblicks ist immer eine ganz besondere....

du fragst , in was sich ein mensch durch seine reisen verwandelt?
in sich selbst, so hoffe ich.
zumindest ist das mein ziel: am ende meiner tage möchte ich mir selbst so ähnlich geworden sein, wie nur irgend möglich!
du wirst fragen: tut das nicht ohnehin jeder? das wohl - nur werden manche zum schatten oder zerrbild ihrer selbst, und andere finden zu ihrer lichtgestalt...

du meinst, am ende fehle der "springende punkt" -
ist das so verwunderlich?
wer in seine mitte kommt, der "springt" auch nicht mehr - sondern ruht auf ganz wundersame weise plötzlich in sich selbst.
winzige momente davon kann man immer wieder erfahren - möglicherweise werden sie mit der zeit länger und intensiver....

dein antwortgedicht finde ich ganz wunderbar!


liebe grüße, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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