Thema: Toter Soldat
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Alt 27.04.2010, 19:04   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Liebe Dana,

ja, ich war auch tief betroffen von den Nachrichten und anfangs machte es mich sprachlos.
Ich frage mich nur, was in diesem Land dort erreicht werden soll.

Der Widerstand wird nicht aufgeben und es besteht kaum Aussicht auf Erfolg, das Volk komplett auf die Seite der dortigen Regierung oder der alliierten Streitkräfte zu ziehen.
Und die Amerikaner wollen angeblich in 2011 dort abziehen.
Und dann?

Ich danke dir für das schöne Lob. .. .


Hi gin,

du hast sehr recht mit deinen Ausführungen.
Auch stimme ich dir bei der Freiwilligkeit der Soldaten zu und ich denke, das waren auch ganz besonders gut ausgebildete Männer, jedoch ist die Frage nach der Schuld allgemeiner zu sehen.

Ich meine, wir befinden uns schließlich im 21. Jahrhundert und da ist es nicht möglich, Konflikte anders auszutragen?
Wir lehren unsere Kinder in den Schulen Gewaltlosigkeit. Das ist sogar das oberste Gebot, mischen aber in einem Konflikt mit, der uns nichts angeht.
Und dafür werden Menschen geopfert.

Ist es das wert, frage ich mich...


Liebe Chavali,

genau, dieses Gedicht spricht klar aus, was viele Menschen denken.

Die Idee, es anderweitig zu verwenden, ist gut, was glaubst du, was ich alles versucht habe.
Bis an den deutschen Bundestag habe ich es geschickt, doch niemand hat geantwortet.
Bei "Welt online" ist es immer wieder aus den Kommentarbloggs gelöscht worden.
Keiner wollte es haben.

Nur der Ratzeburger Markt hat sich getraut und dafür möchte ich Herrn Anders an dieser Stelle meinen Dank aussprechen. Die besaßen den nötigen Schneid...

Vielen Dank für das anerkennende Lob...


Hey Hans,

auch deine Antwort empfinde ich als zustimmendes Lob.

Man kann alle Traurigkeit schönreden, sie ausschmücken und daran teilnehmen, aber es bleibt eine Tatsache, daß es sich um eine graue Wahrheit handelt, an der es nichts zu beschönigen gibt.

Du hast Recht. Der Dichter kann wenigstens ein bisschen aufschreien...


Moin Limes,

ich weiß aus alten Diskussionen, daß du das alles ein wenig realistischer siehst.
Dagegen ist auch gar nichts einzuwenden. Aber ich klage hier mit diesem Text niemanden an und ich mache mich ganz sicherlich auch nicht lustig über die Gefallenen.
Ich beklage diese Situation im Allgemeinen.
Du schreibst es ja selbst schon, im Jahre 2010 gehören bewaffnete Konflikte leider immer noch zum Alltag.
Aber ist das nicht traurig?
Könnte diese Welt nicht eigentlich viel besser auf so etwas verzichten?

Zum Thema Helden: Mein LI sprach in diesem Text einen toten Soldaten an.
Wen, kann sich der Leser aussuchen und seine Freunde wurden auch erwähnt, es sollte klar sein, daß auch sie Helden sind.
Damit schließe ich alle bisher gefallenen Soldaten ein.

Mir geht es auch hier nicht um die Definition des Begriffs "Held", das war schon ehrlich gemeint, doch die Frage ist immer, was nützt es einem Toten, ein Held zu sein?
Mehr war damit nicht gemeint.

Strophe vier erklärt dann aber, warum es richtige Helden waren.

Sie waren davon überzeugt, das Richtige zu tun.
Diese Überzeugung zu hinterfragen, weil sie von einem Außenstehenden schwer zu verstehen ist, sollte erlaubt sein, weil sich eben unser Land nicht im Krieg befindet.

Die Ziele sind unklar, einen langfristigen Plan gibt es nicht und es stellt sich die Frage nach dem "Wofür".
Ich weiß auch, daß unsere Regierung bestimmten Verpflichtungen unterworfen ist, jedoch gilt es immer abzuwägen, ob es das wert ist, Menschenleben dafür zu opfern.

Ich bin froh, daß ich darüber nicht entscheiden muss, ganz ehrlich.

Es wird noch viele Helden geben: Tote Helden.

Danke für deine interessanten Gedanken und teilweise Zustimmung...


Vielen Dank für eure Kommentare...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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