Thema: Gottes Spuren
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Alt 16.09.2014, 19:01   #3
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
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Beiträge: 446
Standard Gottes Spuren

Hallo Erich,

vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Kommentar.

Letzten Endes läuft es auf den "Glauben" hinaus -
ich "glaube" nicht, dass die Liebe auf rein biochemische Faktoren, gepaart mit persönlicher Sympathie, zurückzuführen ist.
Ebensowenig "glaube" ich, dass das Leben auf diesem Planeten eine Folge unwahrscheinlicher Zufälle ist.

Du wiederum "glaubst" an die Rationalität der Wissenschaft,
was dein gutes Recht ist.

Natürlich liegt es an uns und nur an uns, für dauerhaft friedliche Verhältnisse und Verhaltensweisen zu sorgen - das kann uns niemand abnehmen.

Das Universum exisitiert sicher ohne uns und wird auch nach uns noch existieren - doch es ist so großartig und unfassbar, dass wir es niemals begreifen werden.
Das Staunen über diese Existenz (man kann es auch "Schöpfung" nennen)
bildet den Kern meiner religiösen Überzeugung.

Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Existenz eine materielle (wissenschaftlich beweisbare) und eine spirituelle "Komponente" enthält.

Alles, was dem friedlichen und konstruktiven Fortbestand des Lebens dient, ist für mich ein Ausdruck göttlichen Wirkens.

Für mich ist Gott keine Person, kein höchstes Wesen, eher so etwas wie der "Geist der Schöpfung", der in vielen Variationen (für mich) existiert.

In diesem Sinne, und nur in diesem, bin ich ein religiöser Mensch:

"Der religiöse Mensch ist etwas ganz anderes als der Mensch, der einen religiösen Glauben hat. Sie können nicht religiös und zugleich ein Hindu, ein Moslem, ein Christ oder ein Buddhist sein. Ein religiöser Mensch sucht überhaupt nicht, er kann nicht mit der Wahrheit experimentieren."
(Krishnamurti, Einbruch in die Freiheit)

Liebe Grüße

wüstenvogel
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