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Alt 30.11.2011, 10:51   #2
Stimme der Zeit
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Lieber Thomas,

welch unsagbares Glück, dass sich auch heutigentags noch herausragende und eifrige Persönlichkeiten wie die von dir erwähnten Germanisten finden lassen! Ansonsten wäre uns dieses epochale Meisterwerk womöglich auch weiterhin unbekannt geblieben, gar nicht auszudenken! Welche Tragödie!

Nach umfangreichen Recherchen und beträchtlicher Mühen gelang es einer zweiten Gruppe Germanisten, den noch fehlenden Teil des Werkes aufzufinden, ohne den das Erstere hier wohl ein Fragment geblieben wäre - gar nicht auszudenken!

Hier nun die bislang ebenfalls vollkommen unbekannten und noch fehlenden Strophen:

Das Lied von der Gans II

Solcherart die Gans zu ehren,
zeugt von wahrer Eloquenz,
freudig wolln wir sie verzehren,
wohlgegarte Konsistenz
sei uns ein Genuss,
schlemmen bis zum Schluss,
denn ein wahrlich feiner Braten
ist uns vor den Mund geraten!

Lasst uns froh zu Tische sitzen,
Kraut und Kloß herbei! O Gier!
Lasst uns speisen, bis wir schwitzen,
holdes Schmausen, für und für!
Wenn der Gürtel spannt,
wie noch nie gekannt,
hilft ein Schnäpschen beim Verdauen.
Ex und Hopp! Dir zum Erbauen!

Wird nach überreichem Mahle
just die Galle dir zur Qual,
da sie dreist, mit einem Male
meldet: Zu viel Fett! Bezahl
diesen Obolus
gänzlich ohn Verdruss,
fern sei dir, dich zu beklagen!
Wie ein Mann musst du's ertragen!

Ehre sei dem Gänsehelden,
der nach üppigem Verzehr
sich erhebt, um zu vermelden:
Liebe Freunde, gibt's noch mehr?
Seht, ein Kanten Brot
hilft ihm aus der Not!
Wie er wischt mit Brotes Rinde,
ob ein Soßenrest sich finde!

Sieg! Es bleiben nur die Knochen,
Heldentat, du bist vollbracht!
Gans, du hieltest, was versprochen,
alle hast du satt gemacht.
Und die Runde spricht:
Wahrlich, ein Gedicht!
Liebe Gäste, Gott befohlen,
bald schon wolln wir's wiederholen!
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Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.



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