Thema: Abendwehen
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Alt 18.06.2009, 12:28   #5
Medusa
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Liebe Heidi,
Applaus! Applaus! Applaus!

Der Inhalt passt ganz hervorragend zum Sonett, Sprache, Klang - alles perfekt!

Technisch könntest Du noch etwas bearbeiten:

Der Abendwind spielt zart mit den Gedanken,
ein mildes Wehen setzt sich träumend fort.
Die Schicksalsfäden spinnen immerfort,
fast scheint es mir, als machten sie mich wanken.
Es wäre schön, könntest Du auch noch Z2 und Z3 weiblich klingen lassen. Das ist natürlich nicht zwingend, aber da Du im folgenden Quartett durchgängig weibliche Kadenzen hast, würde ich sie auch im ersten Quartett bevorzugen.

Das Dunkeln schon, hat mich ganz leis umfangen,
es sinkt die Nacht. Die Farben - sie verblassen.
Schon wollen vage Ängste mich erfassen,
des Herzens Unruh füllt mich ganz mit Bangen.
Im zweiten Quartett sollten sich die Reime des ersten Quartetts wiederholen. Das wäre hier für S1/S4 -anken und für S2/S3 -ort (?).

Wie kann ich Mensch denn alles nur begreifen,
wie soll ich nur an all den Dingen reifen,
die mich umgeben und geschehn immerfort.

Wie läuft das Leben und wo will es enden,
was hab ich Mensch denn dann in meinen Händen,
doch bleibst alleine Du - mein sichrer Hort.


In den Terzetten hast Du eef-ggf, eine sehr schöne Variante, genommen.

Ein wunderbar gelungener erster Versuch!
Hoch erfreute und herzliche Grüße,
Medusa.
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