Thema: Nänie
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Alt 09.05.2016, 09:00   #2
juli
Gast
 
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Standard Hallo charis:)

Sehr gerne habe ich deine Nänie gelesen, ich habe auch schon die II gesehen.
Diese hier bist du betont angefangen, du reimst nicht, das stört mich nicht. Es ist intensiv. Die Linde wird gefällt, und der Rabe wird heimatlos. Ich sage das hier nur in ein paar Sätzen, aber du hast es in dieser Rubrik verdichtet. Die Ungerechtigkeit, das der Baum fällt kommt an. Die Bilder und die Vokabeln:
Blüten auf geteerten Steinen

Der Geruch nach Holz, nach Schmieröl,
mischt sich mit den Dieselschwaden, <<<das sind Kontaste, die ich mag

Schau ich auf, dann ist da nichts, ich
spüre nur wie Wirbel knacken.<<< da beginnt bei mir das Kopfkino, es schenit so als wenn die eigenen Wirbel knacken....

Still zähl ich die Jahresringe
und sie zählen meine Jahre.<<<< da weiß man was Zeit bedeutet....und um so schlimmer...

Diese ganze Strophe gefällt mir!

Auf dem Eisen sitzt ein Rabe,
zornig schlägt er mit den Flügeln,
und wir beide schreien lauthals:
„Gebt uns einen Vorschlaghammer!
Lass uns Stein um Stein zertrümmern,
diese Höllenstadt zerstückeln!
Ihr verdammten Narren, sagt, was
tat euch diese Linde!?“



Liebe Grüße sy

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