Thema: Triolett
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 01.04.2009, 00:03   #5
Ibiado
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 17.02.2009
Ort: am Mittelrhein
Beiträge: 224
Standard

Hallo medusa,
danke, dass du mich auf die beiden Fehler aufmerksam gemacht hast. Das d ist reingerutscht und der Apostroph nicht nötig, aber erlaubt.
Dass die Eleganz "noch" nicht da sei, könnte so ausgelegt werden, als sollte sie noch kommen. Ist aber von vornherein nicht beabsichtigt gewesen. Das klassische Triolett - von den deutschen Romantikern später übernommen - hat ein anderes Versmaß als das von mir benutzte. Jambisch, also jede Zeile mit Auftakt, dabei abwechselnd "männliche" und "weibliche" Zeilenenden, also die letzte Silbe jeder Zeile mal betont, mal eine unbetonte Silbe hinten dran.
Beispiel:
Der erste Tag im Monat Mai
ist mir der glücklichste von allen. (Friedrich Hagedorn (1708-1754)

Mein Versmaß war "un-triolettisch" gewählt, vorne rigoros trochäisch - also jede Zeile mit einer betonten Silbe beginnend - und hinten immer männlich, mit betonter Silbe endend. Das macht den Holzhacker-Effekt aus. Ich wollte mal was machen, das Spaß macht, die alte ehrwürdige Form veräppeln: ...he, du, ich kann dich auch... - so als Triodilettant...
Fällt unter "mit der Form spielen".
Lieben Gruß
Ibiado
Ibiado ist offline   Mit Zitat antworten