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Alt 20.07.2011, 20:28   #9
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Liebe Dana,

richtig. Ob es einen Gott gibt oder nicht hat uns hier überhaupt nicht zu interessieren.

Die Personifizierung einer mystisch transzendenten Macht ist so etwas von lächerlich, daß es schon wieder traurig anmutet, wieviele Menschen einem solchen Glauben anhängen.
Es liegt klar auf der Hand, daß eine moralische Institution, etwas anderes ist eine Religion nämlich nicht, die Macht über ihre Anhänger besitzt.

Mit diesem Sonett habe ich versucht, einmal die Grundlagen dieser Moral logisch zu beleuchten und siehe da, sie kann nicht standhalten und demaskiert den jetzt offensichtlichen Wderspruch und gerechten Gott, der ja enageblich alles erschaffen hat, so auch den fehlerhaften Menschen, um ihn einer weltlichen Prüfung zu unterziehen und anschließend abzuurteilen.

Ich frage mich wofür und ob ein Gott das für seine Unterhaltung nötig hat?
Denn dann wäre es aus mit der Gerechtigkeit dieses Wesens und es erschiene uns als grausam, weil es ja in seiner Allmächtigkeit sowohl die Macht die Sünden zu verhindern, als auch das Wissen um die sünd- und fehlerhaften Seelen besäße.
Warum erschafft dieser Gott dann nicht direkt sündenfreie Seelen und bestraft die Menschen konstant und kollektiv seit dem Sündenfall von Adam und Eva?
Das ist doch krank...

...und wahrhaftig ein grausames Spiel, was die Vertreter dieser Religionen dort mit den Menschen treiben.

Aber vielleicht sind wir in unserem Denken ja einfach nur schon ein Stückchen weiter, denn wir leben ja schließlich auch nicht ohne Ethik und Moral.
Nur daß wir diese eben nicht in einem Gott sondern in den Menschen selbst begründet sehen, denn schließlich geht es um das Zusammenleben der Sterblichen und nicht um eine Gemeinschaft mit transzendenten Luftgeistern. .. .


Servus larin,

wie wollen wir das Gute und das Böse definieren?

Eine Maus empfindet eine Katze sicherlich als Bedrohung und Gefahr und die Katze die Maus als Beute und Spielzeug, aber die Unterscheidung in Gut oder Böse treffen sie nicht, das ist nämlich eine rein menschliche Erfindung.

Wenn ein Erdbeben und ein Tsunami die Auslöser für die schreckliche Katastrophe in Fukushima waren, können wir dann unserem Planeten eine böse und absichtliche Handlung unterstellen?
Wohl eher kaum, denn unser Lebensraum ist nun einmal aktiv und wir Menschen sind dafür verantwortlich, wo wir hier was hinstellen.

Und so stellt sich auch die Frage nach richtigem oder falschen Verhalten der Katze in Bezug auf die Maus auch nicht, den die Katze folgt nur dem in ihr liegenden natürlichen Willen und besitzt zudem das Recht des Stärkeren, das ihr die Natur dem größeren Wesen mitgegeben hat.
Nur wir Menschen können etwas richtig oder falsch machen und das auch nur in Bezug auf ein bestimmtes Ziel.

So snd es auch nur wir Menschen, die überhaupt eine Moral und Ethik benötigen, um einigermaßen friedlich miteinander leben zu können, weil wir uns ja vom reißenden Raubtier zu einem kommunikativen Lebewesen entwickelt haben.
Diese Fähigkeit allein erlaubt es uns, Wertvorstellungen zu entwickeln und auf unsere Umwelt zu übertragen.
So ist es nicht verwunderlich, daß diese den Nachkommen vermittelt werden, die aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen diese in ihr Wertesystem einbauen und dementsprechend handeln, sofern sie nicht geistig abnormal sind.

Solange es aber verschiedene Wertesysteme gibt, die auf transzendenten und mystischen Dogmen beruhen und diese von Millionen Menschen geglaubt und vertreten werden, wird es immer wieder Alleingänge jener geben, die ihre Kultur als die optimale ansehen und durchsetzen wollen.
Und solange wird auch eine Globalisierung nicht funktionieren, denn dafr ist die dumme Masse Menschheit nämlich einfach noch nicht bereit.

Wir stehen jetzt an einem Scheidepunkt, wo es sich bald herausstellen wird, ob und wie unsere Spezies als Rasse Bestand haben kann.

Und genau darin stimmen wir ja auch überein.

Das grausame Spiel ist also nur ein Menschenpiel, in welchem den Gläubigen ihre Wertvorstellungen aus falschen Motiven heraus vermittelt werden, denn wenn alles auf ein Leben nach dem Tode ausgerichtet ist, wenn es also "danach" weiter geht, dann ist diese weltliche Existenz nebensächlich und kann damit auch prinzipiell vernachlässigt werden.
Ist doch völlig egal, was aus der Erde und den Menschen wird. Für alle Dagewesenen geht's irgendwie weiter.

Da lebe ich lieber in einem logischen System und überlasse es den Spazenhirnen, die Jahrmilliarden an Entwicklung und Dynamik in einfachen Dogmen erklären zu wollen.

"Ich weiß, das ich nichts weiß" ist wahrhaft eine kluge Aussage.
Das sollten die, die nur glauben sich auch einmal vor Augen führen.

Weiser Sokrates...


Vielen Dank für eure Gedanken zum Thema und die Kommentare. Es war sehr interessant, sich damit auseinander zu setzen...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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