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Alt 19.07.2011, 07:56   #8
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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moin falderwald,

es ist wohl ein großer trugschluss zu glauben, dass auf der welt immer nur das "gute" geschehen kann.
das lässt sich an einem einfachen beispiel erläutern, nämlich and der frage:

IST ES GUT, DASS EINE KATZE MÄUSE FRISST?

katzen würden das vorbehaltlos mit "ja" beantworten" - mäuse hingegen sicher mit "nein".
es kommt also sehr auf den standpunkt an, was als "gut" und "böse" beurteilt wird.

wenn man hingegen fragt:

IST ES RICHTIG, DASS KATZEN MÄUSE FRESSEN?

kommen wird der sache möglicherweise näher -denn:
richtig mag es wohl sein, sonst nehmen die mäuse überhand! sollten aber plötzlich zu viele katzen zu viele mäuse fressen, so würde wahrscheinlich, im sinne der selbstregulation, die mäusepopulation sehr klein werden, wodurch etliche katzen verhungern müssten. das wäre dann wahrscheinlich auch wieder richtig. katzen würden das aber bestimmt als "grausam" beurteilen)

ich denke, wir alle teilen bereits als kinder die welt in "gut" und "böse" ein: was mir ( oder meiner familie, meinem stamm, meinem staat ) nützt, ist "gut", was ihm schadet ist "böse". gewissen ist etwas gruppenspezifisches. die eroberer fanden es gut, neus lang zu entdecken und zu erobern. das gras, das sie dabei zertrampelt haben, war ihnen egal. ( ein esel frisst ja auch gerne die blumen im blumenbeet, einfach deshalb, weil sie ihm schmecken)

wir denken immer noch sehr standortbezogen, spezifisch, egozentrisch - und noch viel zu wenig vernetzt, systemübergreifend.
mittlerweile sind wir aber draufgekommen, dass wir genau das werden lernen müssen: weder im ökologischen noch im ökonomischen bereich sind alleingänge noch zielführend!
daran werden wir noch gewaltig zu beißen haben, weil uns die relativität unserer wertvorstellungen und maßstäbe ( seinen sie nun "fromme" oder einfach nur politsch-weltanscheuliche) ziemlich drastisch vor augen geführt wird!

ob dieser prozess nun als "gut" empfunden werden kann, weiß ich nicht.
ich denke aber, er wird wohl genau das "richtige" sein (auch wenns weh tut, sich von gewissen überheblichkeiten zu verabschieden) - die natur ( oder gott) scheint es darauf anzulegen, dass die menschheit diesen entwicklungsschritt tut - andernfalles ist sie einfach "weg vom fenster".
grausam? für mich nicht. eher nur: "matter of fact".
werdet klüger, ihr menschen!

dass das sogenannte "böse" ein teil der schöpfung ist, beschrieb bereits der große goethe, wenn er nämlich seinen mephisto sprechen lässt:
"ich bin ein teil von jener kraft,
die stets das böse will und stets das gute schafft.........

aus „bösen“ dingen kann etwas „gutes“ werden – vorausgesetzt man zieht daraus die richtigen lehren.
werdet klüger, ihr menschen!

ob das nun ein „grausames spiel“ ist oder einfach nur die art und weise, wie in diesem universum lern -und entwicklungsprozesse vor sich gehen, möge jeder für sich selbst beurteile, und - je nach beurteilung - lebt er dann halt in einen "grausamen" oder einfach nur in einem "logischen" ( vom logos geleiteten) system......

dass das menschliche spatzenhirn oft große probleme damit hat, diesem logos auf die schliche zu kommen, ist in dem zusammenhang auch nur wenig verwunderlich. wie sollte ein auf 70, 80 erdenjahre beschränktes denkhirn auch nur annähernd erfassen können, was jahrmilliarden an entwicklung und dynmaik umfasst?

ich weiß, dass ich nichts weiß, sagte sokrates

klügeres wurde kaum je gesagt.

liebe grüße, larin
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