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Alt 17.07.2011, 18:40   #7
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Lieber Faldi,

in deinem Werk, "Ein grausames Spiel", geht es nicht darum, ob es einen Gott gibt und schon gar nicht darum, ob er unsere Sünden registriert.

Ich denke, dir geht es um das selbstgeschaffene Gottbild und um die Anmaßung, diesem menschliche, allzu menschliche Eigenschaften zuzuschreiben und daraus einen menschlichen, allzu menschlichen Machtapparat geschaffen zu haben.

Ich glaube, es gab schon immer sehr viele, die das grausame Spiel durchschaut haben. Die Vertreter Gottes auf Erden waren (und sind) aber zu mächtig (kein bißchen gottähnlich), so dass kaum jemand dieses kund tat. Dort, wo es nur andeutungsweise geschah, weiß man um ihre "göttliche" Reaktion.

Allein vom Denken und von der Logik her, widersprechen sie sich selbst. Das hast du in einem sehr guten Sonett dargestellt.

Natürlich sind wir alle Sünder. Wir vergehen uns an Menschen, Tieren, Pflanzen und nicht zuletzt an der Welt selbst. Dafür müssen wir nicht ein höchstes oder letztes Gericht abwarten. Mit unserem sündigen Verhalten bestrafen wir entweder uns selbst oder unsere Nachkommen.

Doch wir sind, wie wir sind. Wenn Gott so wäre, wie man uns ihn versucht hat nahe zu bringen, dann dürfte es durchaus in seiner Absicht sein - wie sonst sollte er allmächtig sein?

Ginge es allen Menschen (insbesondere allen "Kirchenfürsten") um die Nächsteniebe, um alles Wohl zum Wohle der Menschheit und der gesamten Welt,
dann wäre ein anderes "Agieren" notwendig: Ein "Agieren" oder besser Überzeugen ohne Schielen nach Macht, nach Profit und vor allem, nach dem ganz persönlichen Reichtum und Wohl.
Leider hat es solche Zeiten noch nie gegeben und ob wir dort je hinkommen, ist mehr als zweifelhaft.

Mir hat dein logisch aufgebautes Sonett sehr gut gefallen.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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