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Alt 25.06.2011, 11:07   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Moin wolo,

natürlich interessiert mich das.

Ich schrieb ja auch schon weiter oben, daß ich dir grundsätzlich zustimme.
Aber nur in der Theorie, weil die Praxis eben doch manchmal ganz anders aussieht.

Es gilt ganz klar:

Ein Hebungsprall, auch Spondeus genannt, ist und bleibt in der deutschen Sprache eine Ausnahme.
Und diese kommt nur dann zustande, wenn eine eindeutige Zäsur im Text vorliegt.
Die Zäsur im Vers teilt diesen Vers immer in zwei oder mehr Teile.
Das ist hier nicht gegeben, in keinem der angegebenen Fälle.

Es gilt daher:

Zitat:
Zitat von Wikipedia
Zur Strukturierung einer Verszeile wird der Versfuß verwendet, der eine Hebung mit ein bis zwei Senkungen kombiniert. Folgt auf eine Senkung jeweils eine Hebung, so bezeichnet man diesen zweisilbig-steigenden Versfuß als Jambus. Folgt umgekehrt auf eine Hebung jeweils eine Senkung, so nennt man diesen zweisilbig-fallenden Versfuß Trochäus. Beim dreisilbigen Versfuß unterscheidet man Daktylus (Hebung am Anfang), Amphibrachys (Hebung in der Mitte) und Anapäst (Hebung am Schluss).
Einzige Ausnahme von der Regel, nach der jeder Hebung mindestens eine Senkung folgt, ist der Spondeus, ein Versfuß aus zwei aufeinanderfolgenden Hebungen (Hebungsprall). Der Spondeus ist in der deutschen Sprache jedoch bedeutungslos, da in diesem Sonderfall immer eine Hebung stärker akzentuiert wird.
Und genau das habe ich mir zunutze gemacht.

Ich habe den Text einmal eingesprochen und ganz normal betont, so wie es unsere Sprache hergibt (s. u. mein Anhang).


Liebe Grüße

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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