Thema: Abendwehen
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Alt 17.06.2009, 22:52   #3
Archimedes
der mit dem Reim tanzt
 
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Liebe Klatschmohn, ein wunderbares, gedankenschweres Gedicht hat du hier eingestellt. Dabei lässt du das Ende offen, denn wer ist dein "sichrer Hort", den du mit "du" anredest? Es hört sich an, als wenn du eine Sinn-Krise mit diesem Aufsatz (Sonett) bearbeitest. Weiter möchte ich jedoch nicht spekulieren. Vielleicht verrätst du noch einiges.
Formal noch Vorschläge:
Die erste Strophe hat nicht die Form abba:

Der Abendwind spielt zart mit den Gedanken,
ein mildes Wehen setzt sich träumend fort.
Geheimnisvoll erscheint mir jener Ort,
wo Schicksalsfäden spinnen immerfort. ( da Schicksalsfäden spinnenartig ranken.)

Das Dunkeln schon, hat mich ganz leis umfangen,
es sinkt die Nacht, die Farben sie verblassen, (die Farben, sie verblassen,)
schon wollen wage Ängste mich erfassen,
des Herzens Unruh füllt mich ganz mit Bangen. ( ...mich erfüllt mit Bangen.)

Wie kann ich Mensch denn alles nur begreifen,
wie soll ich nur an all den Dingen reifen,
die mich umgeben und geschehn in einem fort. ( ...und geschehen immerfort?)

Wie läuft das Leben und wo will es enden, ( ...und wann will es enden,)
was hab ich Mensch denn dann in meinen Händen, ( was hab ich dann, ich Mensch, in meinen Händen?)
doch bleibst alleine Du - mein sichrer Hort. ( Was bleibt, allein bist Du, mein sichrer Hort.)

Gerne damit beschäftigt
Gruß Archimedes ...der mit seinen Schicksalskreisen leben muss
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gestörte Kreise

Geändert von Archimedes (17.06.2009 um 22:54 Uhr)
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