(06.01.2011)
Reden ist eine Kunst
Ich höre zu, wie ein Politiker spricht,
verstehen, das kann ich ihn allerdings nicht.
Denn wie er redet und redet, stundenlang;
von dem Gerede, da wird´s einem ganz bang.
Ich gebe mir Mühe, mein Hirn zu plagen:
Wie kann man reden, ohne was zu sagen?
Er sagt nie Nein, und niemals gibt es ein Ja -
so stehe ich also wie ein Dummkopf da!
Er kann deshalb so auch sein Wort nicht brechen,
obwohl er sie nicht hält, seine Versprechen.
Sein Wort hat er dadurch niemals gebrochen -
er hat mir auch gar nichts wirklich versprochen.
Denn das, was er meint, das sagt er mir ja nicht;
und auch das, was er mir sagt, das meint er nicht...
Ich hab´ meinen Kopf mit Grübeln zerbrochen -
hat er denn echt mit jemandem gesprochen?
Es ist nicht schwer; um im Wahlkampf zu siegen
muss man die Wahrheit nur etwas verbiegen.
Doch lügen, nein, so etwas, das tut er nicht -
obwohl er auch niemals eine Wahrheit spricht.
Für mich steht es geschrieben in den Sternen:
Wo und wie kann man das denn nur erlernen?
Die Antwort konnte ich einfach kaum fassen -
man kann sich ernsthaft unterrichten lassen!
Doch wenn man die Kunst des Redens erlernt,
und sich zu weit von der Wirklichkeit entfernt,
verliert man den Boden unter den Füßen -
der Größenwahn, er lässt dann herzlich grüßen!
Ich bin mir endlich darüber im Klaren,
warum Hitler und Stalin Herrscher waren:
Sie konnten so leicht an die Macht gelangen -
haben Menschen mit Reden eingefangen!
Aber bei mir soll die Kunst vergeblich sein;
mich fängt selbst die beste Rede nicht mehr ein.
Für mich wird ab jetzt nur noch Eines zählen:
sag´ die Wahrheit - und ich werde dich wählen!
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