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Alt 11.01.2010, 10:35   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Standard Die kalte Wahrheit

Manchen ist die Welt voll Wärme,
und sie wurzeln in der Zeit.
Wie die Vögel bilden Schwärme
sie in Gottgeborgenheit.

Ihre Lieder jubilieren
allen Sommersonnen zu,
so als wären es die ihren
in zutiefst vertrauter Ruh.

Ach, ich kann wie sie nicht singen!
Mein Gekrächz erklingt allein.
Kann mir selbst nicht Sonne bringen,
kann wie sie nicht gläubig sein.

Meine Bitterkeit erhören
nur die Winter, blass und kühl;
Wahrheit kann sie wenig stören,
denn sie wärmen kein Gefühl.

Darum lasst, ihr weißen Wangen
frischen Schnees mich an euch schmiegen!
Lasst mich, dem nie Lieder klangen,
kalt in eurem Troste liegen!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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