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Alt 27.02.2012, 20:19   #25
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

ich habe das direkt mal nach dem altbewährten Muster verlinkt.

Und da ich mir die Bilder dabei angeschaut habe, kann ich auch direkt einen kurzen Eindruck von den beiden Sonetten hier lassen.

Über die äußeren Formen brauchen wir kein weiteres Wort verlieren, sie sind in Ordnung.
In "Füchse" finden wir den für das Sonett typischen Klammerreim in den Quartetten und in "Heuschober" einen eher ungewöhnlichen, aber dennoch passenden Kreuzreim.
Die Metrik ist sauber, die Reime auch, also eine ordentliche Arbeit.

Füchse

Schön die Beschreibung des Bildaufbaus, denn es wirkt wirklich so, als ob dieses Gemälde aus Scherben willkürlich zusammengesetzt worden wäre.
Der tiefere Einstieg jedoch offenbart eine geheimnisvolle Welt und zwar die Welt zweier Füchse.
Viel Gefühl ist hier zu erkennen, sowohl im Bild, als auch im Text.

(Mein einziger Kritikpunkt: "dass sich Zwei gefunden"
Ich weiß, daß es die alten Dichter auch so gehalten haben, aber ich habe mich immer darüber geärgert, auch bei Goethe, daß sonst so fähige Poeten, die wirklich stets vollständige Sätze verwend(et)en, sich so "billig" aus der Nummer rausschummel(te)n. Nun, das ist wohl Geschmackssache und bei einem solchen Text nur Peanuts. Aber ich wollte nicht nur loben...)

Heuschober

Hier ist mir aufgefallen, daß der Text im ersten Quartett mit einem Blickfang beginnt. Es zieht den Betrachter/ Leser in den Bann.
Das Werden des jungen Morgen ist wunderschön im zweiten Q. beschrieben.
Und in den beiden Terzetten geht es m. E. über die bloße Betrachtung und Beschreibung hinaus, es wird sozusagen ein kurzer und romantischer Blick in die nächste Zukunft geworfen. Es spiegelt sozusagen die Fantasie des Betrachters, und zwar so, wie er sich das weitere Geschehen vorstellen könnte.
Sehr schön.

Fazit

Zwei ziemlich professionell geschriebene Sonette, die eine wunderbare, individuell auf das jeweilige Bild bezogene Beschreibung abgeben.

Das hat mir gut gefallen...


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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