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Alt 05.04.2010, 08:06   #2
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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hallo erich,

diese gedicht musste ich schon mehrmals lesen, um hinter alles zu kommen.
sprachlich, wie immer, ohne makel, kann ich mich daher nur inhaltlich einhaken an manchen stellen.
z.b.hier:
Zitat:
Hoffen dass, woher sie führen,
auch nach mehrmaligen lesen versteh ich nicht, worauf sich dieses "sie" bezieht. auf menschen? auf deren spuren? (vielleicht hattest du ja beim schreiben zuvor eines dieser worte in den oberen versen drin, dann umgestellt und nun steht das "sie" gewissermaßen herrenlos drin...
so was kenn ich von mir selber, das pasisert , wennn man sehr konzentriert weiterdenkt.

in der zweiten strophe habe ich nur eine winzigkleinen einwand (aber der ist philosophioscher natur).
Zitat:
Nur der ist ganz, der auf die Stille hörte,
ich zähle mich selber zu den eher introvertierten - aber nach vielen jahren des lernens möchte ich den eher extroviertierten, die mit "Stille" nur wenig anfangen können, nicht mehr vorab die "ganzheit" in abrede stellen.
da gibt es es doch sehr, sehr viele unterschiedliche wege zur ganzheit und ganzwerdung....

hier sind meine lieblingszeilen:
Zitat:
Denn so ist Schweigen: Ruhen in den Dingen,
die jenen Punkt umwachsen, der verbleibt,
:
mmmm! wie ein sahnehäubcnen auf dem marzipankuchen!

die schlusszeilen musste ich dreimal lesen, um sie einmal zu verstehen.
die sind wirklich sehr "verdichtet" - kompliment!

grundsätzlich hätte ich zum schweigen auch noch eine andere idee:
man könnte ja auch mal still sein, ohne gleich zu leiden!
leiden kommt immer aus einer art seelischer unordnung.
sobald sich im inneren etwas klärt ( das kann durch schweigen geschehen , aber manchmal noch viel besser durch REDEN, sich aussprechen) endet das leid und man ist niemals mehr "außer sich" , gleich , ob man redet oder schweigt.
ich denke, wir können ja auch nicht alle wie die säulenheiligen uns von der welt zurückziehen. es muss auch menschen geben, die zupacken, sich mitten hineinwerfen ins gewühl - natürlich wärs gut, wenn die ab und an auch mal innehalten und darüber reflektieren könnten.....
und was der welt vor allen dingen abgeht: menschen , die zwischen unterschiedlichen standpunkten und positionen vermitteln können, menschen die erklären können , was gerade so abgeht (lehrer, politische beobachter,
redaktuere,soziologen....?)
da wird reflexion alleine nicht genügen. da müssen dann auch taten folgen!
(nur vom nachdenken übers rezept wurde ja auch noch nie ein anständiger kuchen gebacken......)

so - nun ist der philosoph und psychologe wieder mit mir durchgegangen!
verzeih, wenn du kannst -. aber wenn ich deine gedichte lese, ist das wie mit einem stein, den man ins wasser fällt: da ziehen in mir immer weitere und weitere kreise.....

schweigekreise sind was feines.
gesprächskreise aber auch!

quod erat demonstrandum,
lg, larin
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