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Alt 12.10.2009, 15:24   #9
norbert
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 09.02.2009
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hallo lieber poeterich,
ich finde in diesem zusammenhang schopenhauers gedanken interessant.
er behauptet, 5/6 der menschen sind eher etwas "dumpf" im kopf, haben einen hang zueinander hin, fühlen sich in der masse - je größer, desto besser - wohl und sicher. er nannte sie - den gepflogenheiten des relativ medienlosen 19. jhdts. entsprechend - die "kartenspieler", da sie sich im wirtshaus trafen, um beisammen zu sein, ohne sich mühsam über irgend ein komplizierteres thema unterhalten zu müssen: also spielten sie karten und freuten sich, wenn sie ein paar groschen gewinnen konnten, die "größeren" gedanken überließen sie gerne anderen...
das übrige 1/6 - dazu gehören wir sensiblen, komplizierten dichterseelen wohl eher - nimmt diese mehrheit eher mit schrecken und verängstigung wahr, fühlt sich dort fremd und verloren und sucht bzw. findet sicherheit eher in der schöpferischen einsamkeit, dem tiefen ergründen von künsten und wissenschaft. zum trost. in dieser gruppe sah schopenhauer jene, die letztlich zur wahren menschwerdung befähigt sind...
liebe grüße
schopenbert
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