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Alt 02.02.2018, 17:10   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
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Hi Laie!

Das Gefühl verlorener oder unerwiederter Liebe ist herzzerreißend - ich weiß auch ein Lied davon zu singen! Wer wohl nicht, hat er nur lang genug gelebt!?

Ich habe irgendwann aufgehört, meine Tiefen weihen lassen zu wollen - ich sprach mir selbst den Segen und blieb dabei. Weniger Verletzungsgefahr.

Aber das war mein Weg, und jeder muss den eigenen da durch finden. Es bleibt - zumindest für ein oder zwei Jahrzehnte - die Hoffnung auf ein anderes Glück. Noch reiner oder bescheidener, mit mehr Kompromissen? Das sucht sich jeder selbst aus. Ich war letztlich zu wählerisch, und mein leidendes Selbstwertgefühl redete mir ein, ich hätte, so wie ich war, ohnehin kein Glück verdient.

Es stimmt schon - die größten Feinde sind wir uns selbst ...

Ich wünsche deinem LyrIch ( ), dass es die erlösende zarte Hand finden möge. Garantie für Glück ist das natürlich auch keine, denn nur zu oft müssen wir im Leben feststellen, dass der Wunsch kostbarer war als die Erfüllung, weil man ihn sich - im Gegensatz zur Realität - rein erhalten konnte!

Dass dein Werk stilistisch unüberbietbar ist, muss ich nicht erneut eigens ausbreiten - du kennst meine Ansicht zu deiner Arbeit mittlerweile. Chapeau zu diesem Kunstwerk!

Dieses Gedicht erinnert mich besonders an einige Stellen aus Rilke's "Stundenbuch", in dem er seine gläubige Verklärung feiert - Liebe zu Gott und Liebe zu einem Menschen, wo ist der Unterschied ...!? Größer können Gefühle kaum sein.

Allergernst gelesen von einem in beiderlei Hinsicht Entzauberten. Doch die Erinnerung bleibt ...

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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