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Alt 12.02.2018, 18:42   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Das Unwetter zieht herauf

Überm Rand der Himmel hängen
Ungeheuer, graue Grausamkeiten,
und aus ihren Mäulern drängen
Ausgeburten, die auf Wirbeln reiten.

Dunkelheiten überziehen
schon die Lande, deren Hügelwogen
wie vor diesem Sturmwind fliehen,
willenlos entfestigt und verbogen.

Erste Blitze zucken lüstern
durch das wilde Brodeln und das Dräuen,
auf der Weide recken Nüstern
sich verängstigt und die Pferde scheuen.

Rasch hinein und in die Stube,
und die Tiere in die warmen Ställe!
Eines Himmels Mördergrube
schickt sogleich die erste Regenwelle!

Übern Rand der Himmel ragen
grimme Mienen, die Grimassen schneiden,
und die schwarzen Münder sagen
tausend Tode uns und Schmerzerleiden.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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