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Alt 15.08.2017, 12:55   #12
Kokochanel
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deine Geschichte hört sich an wie eine griechische Tragödie, wo es irgendwie "nicht anders kommen konnte".
Man weiß nie, was die ganz Alten früher erlebt haben; Krieg, Flucht, richtig gewalttätige Erziehung. Viele Männer hatten ein Trauma, Gefühle zeigen fiel ihnen schwer. Männer durften nicht weinen, sonst galten sie als Memme. Das alles mag solch tragischen Situationen herbeiführen, die doch niemand sicherlich bewusst so wollte.
Zudem war früher der Standesdünkel noch hoch angesiedelt und "was die Leute sagen".
Mein Vater war da sehr modern. Ihm war es grundsätzlich egal, was die Leute sagen. Ich habe niemals wieder einen Menschen kennengelernt, dem die Meinung der Menschen-Masse so unwichtig war und ihre Gesellschaft ebenso- ,es sei denn, sie waren Familie. Er war sanft und liebevoll, verantwortungsvoll,auch zu unserem Hund, konnte aber anderen gegenüber höchst ungemütllich werden..
Ist wohl eine Charaktersache.Lächeln.


Ich wurde immer um meiner selbst geliebt ( auch von meiner Mutter), einfach, dass ich da war. Alle waren sehr stolz auf mich mit Abi und Studium.
Niemand hat mir da je reingeredet. Mein Vater hat stundenlang mit mir Mathe geübt, als ich so in Kl. 7-10 war. Geduldig.
Dazu fällt mir immer mein Aphorismus ein: (gilt auch für Ehepartner )

" Du musst einen Menschen lieben als den, der er heute ist.
Sonst verachtest du ihn morgen für das, was er nicht geworden ist.".


Aus dieser Tradition kommend, habe ich auch nie Forderungen an meine Tochter gestellt. Sie geht ihren Weg und den sollte sie sich selbst aussuchen. Und bisher geht sie ihn vorbildlich und kämpferisch- stolzt bin ich auf sie!

LG von Koko
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