Thema: Affenahnen
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 09.12.2016, 09:45   #4
Wodziwob
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Thomas,

jaja, das gesuchte Missing Link, das war wohl ein ganzer Haufen verschiedener Hominiden, gab denn auch zwei Menschenarten, der etwas robustere Neandertaler ist einerseits ausgestorben, andrerseits lebt ein gut Teil von ihm in unseren Genen fort. Wessen ich mir lange vor dem erbrachten Beweis sicher war. Aber das nur am Rande.

Bei den Schimpansen gibt es tatsächlich schon Territorialkriege und auch Mord, will meinen gezieltes und grausames Töten etwa eines tyrannischen Anführers. Einem solchen, der wahllos die Weibchen der Sippe vergewaltigte und alle Schwächeren peinigte, rissen drei miteinander verschworene starke junge Männchen denn auch nicht nur die Augen aus den Höhlen, sondern auch die Hoden aus dem Sack. Ist Tatsache. Auch auf der Schattenseite lässt sich unsere Verwandtschaft mit den Affen und unsere Herkunft aus einem Zweig ihrer Hominiden nicht abstreiten. Bei den Bonobos wiederum herrscht ein überwiegend friedfertiges Matriarchat, Grund für die verschiedene Entwicklung der beiden "Stämme" ist die Banalität eines unüberwindlichen Flusses. Das war seinerzeit sicher nicht anders.

Inzwischen belegen Knochenfunde, dass nicht allein das hohe Steppengras für den aufrechten Gang verantwortlich zeitigt, sondern ebenso mit Kletterkunst zusammenhängt, da die Hominiden der frühmenschlichen Phase noch einen Daumen hatten an den Füßen ihrer verlängerten Beine und mühelos Steilwände überwinden konnten, die ihnen den Weg in neue Gebiete versperrten. Weshalb das Überbleibsel des Yeti auch in den höchsten Bergregionen des Himalaya überleben konnte.

Auch die bisherige These, dass der Sapiens ausschließlich in Afrika hervorgegangen sei aus dem ganzen Kuddelmuddel, wird durch Knochenfunde erschüttert, die sein gleichzeitiges Aufkommen in Asien beweisen. Ist schon sehr faszinierend, die Frühgeschichte der Menschheit. Die Zeitabschnitte, innerhalb derer der sogenannte Sprung zur Bewusstwerdung stattgefunden haben muss, sowohl des Selbst als auch der Sterblichkeit (was man angesichts der Todesangst von Tieren denselben sowieso nicht absprechen kann), sind vergleichsweise derart blitzartig kurz, dass man symbolisch ohne Weiteres vom biblischen "Sündenfall" sprechen könnte. Jaja, die alten Bücher und ihre Weisheiten...

Wir können uns allesamt bis an unsere Wurzeln zurück erinnern, irgendwo tief drinnen im Speicher unseres Unterbewusstseins, weshalb wir z.B. mit unbegründeter Angst vor Spinnen gesegnet sind, obwohl es bei uns schon seit Ewigkeiten keine giftigen mehr gibt, dasselbe gilt für tödliche Schlangen. Muss sich also niemand dafür schämen, ist genetisch bedingt, auch die Vorsicht gegenüber Gefahrenquellen ist vererbbar, so sie lange genug begründet war.

Ich jedenfalls lebe seit langem mit der Gewissheit, ein - dichtender - nackter Affe zu sein. Ob er denn wirklich intelligenter ist als seine behaarten Ahnen, sei dahingestellt.

Schön und gekonnt gedichtet übrigens!

Liebe Grüße
Wodziwob

Geändert von Wodziwob (09.12.2016 um 10:06 Uhr) Grund: Kleinigkeit
  Mit Zitat antworten