Hi Hans!
Ist das Buch ein Restposten?
Immerhin mit Werken von 09-11, oder?
Die barfüßige Künstlerpose Marke "nachdenklicher Rebell" auf dem Titelblatt erscheint mir - na, sagen wir - ein wenig übertrieben "hindesigned", kann das sein?
Dein Gedicht hält kein Heberschema und kein Auftaktschema, aber das wird dir bewusst sein, nehme ich mal an.
Hier schreibst du ganz nach "Sprachmelodie" (auch wenn das nicht überall hinhaut, wie zB in der vorletzten Zeile, wie ich meine), oder nach "innerer Stimme". Auch das hat seinen Reiz, auch wenn ich persönlich als musischer Mensch Lyrik mit klarem Rhythmus bevorzuge.
Inhaltlich kann ich nur beipflichten:
Letzten Endes reicht der "Ruhm der Nachwelt" bestenfalls ein paar Generationen weit, in wenigen Fällen bleiben Namenshülsen über Jahrhunderte erhalten, mit behaupteten Geschehnissen, Taten und Leistungen verknüpft, die mit dem tatsächlichen Menschen kaum etwas mehr zu tun haben.
Und deine Gene haben sich nach entsprechender Zeit längst mehr oder weniger aus dem Pool herausgemittelt - und offen gesagt, erschien mir diese Art der "Unsterblichkeit" immer als sie unpersönlichste und hilfloseste. Du kannst ja nicht mal darüber bestimmen,
welche Gene sich in deinen Nachkommen mischen! Reine Lotterie! Und die Hälfte davon ist obendrein nicht mal deine DNA! Frechheit!
Also nimm das Leben als das, was es ist: eine Gelegenheit, zu erleben und zu empfinden, zu wachsen und zu werden, so lange es dauert. Einen tieferen Sinn, einen höheren Plan gibt es nicht, und wenn, wird er sich uns diesseitig nicht erschließen. Und die Wahrscheinlichkeiten für die tatsächliche Existenz eines Nachlebens sind marginal und werden immer dünner, je mehr Fakten man über das Universum lernt und objektiv zu verknüpfen und zu gewichten gewillt ist.
Die meisten Menschen, die unbedingt irgendetwas glauben
wollen, warum auch immer, haben diesen Willen nicht und bescheiden sich lebenslänglich mit ihrer "Belohnung im Paradies". Brav, brav - und so naiv!
Gern gelesen!
LG, eKy