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Alt 16.01.2013, 20:54   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Faldi!

schöne Zeilen, aber böse, böse....sollten sie auf jemand gemünzt sein.
Du hast hier einiges an ätzender Säure in wundervoll geschwungene lyrische Wortgefäße gegossen - in den Terzetten. Davor ist der Text unverfänglich, beschreibt die Schönheit und den Wert von romantischer Lyrik.
Sollte mit den Terzetten kein spezieller Zeitgenosse gemeint sein, fällt doch der heftige Zynismus ins Auge. Letztlich ist man nicht sicher, auf welcher Seite der Medaille der Autor hier selber steht:
Ist er ein Gefühlsdichter, der sich über moralisierende gesellschaftskritische Lyriker mockiert, oder ist er ein ebensolcher, der das ganze Sonett mit zwinkerndem, ironischem Auge einem fiktiven Romantiker sozusagen in den motzenden Mund gelegt hat, um dessen oberflächliches Urteil über seinesgleichen zu entlarven?
Vom Wesen deiner Lyrik her bin ich geneigt, letztere Möglichkeit zu präferieren.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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