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Alt 02.05.2019, 11:23   #5
AAAAAZ
Wortgespielin
 
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Hi Weiße Wölfin,

genaugenommen ist der plumpe Aufforderungscharakter nicht gemeint. Denn das freie Ausleben z.B. von Kindern steht vielleicht dem Schutz- und Ruhebedürfnis des älteren Nachbarn oder Familienmitgliedes unvereinbar gegenüber. Gerade bei solchen diametralen Vorstellungen kommt es immer wieder zu Kollisionen.
Wir haben vielleicht die hehre und theoretische Vorstellung davon, das es das Lebensziel sein müsse, uns auszuleben, unser wahres Ich zu finden, und dieses allen zu zeigen und uns tanzend zu erleben.
Doch wir können vielleicht gerade von Glück reden, wenn der Wolf noch unentdeckt in uns schlummert und sich nicht mit uns austanzt. Wenn ein Hitler ausschließlich auf seine Künstlerkarriere hätte bauen können, wäre der Welt u.U. einiges erspart geblieben. Wir trauen einer Entwicklung in größtmöglicher Freiheit vieles zu und erleben die begrenzende Form als unzulässige Einschränkung. Doch nur für manche Menschen trifft diese Aufforderung zu, und sie wäre dann vielleicht ein Segen für alle Beteiligten. Ein allgemeingültiges Rezept stellt die Aufforderung mMn nicht dar.
Der Sprung in die schutzige Pfütze ist dann u.U. auch der Sprung in die Glasscherbe, den Stacheldraht oder in ein Streptokokkeneldorado.
Der/ die Auffordernde muss sich alldessen sehr bewusst sein. Genau diese Spannung sollte das Sonett erzeugen.
AZ
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