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Alt 26.04.2011, 20:50   #5
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Lieber eKy,
ich lese, larin und du habt schon einmal (oder öfter) speziell über dieses Thema diskutiert.
Imponierend, wie einer den anderen sein läßt.

Aber nun zum Gedicht:

Ich kann mit der Philosophie gut umgehen, wobei ich mir immer noch ein paar "ganz eigene Wunschträume" erhalte.

Ich weiß, es ist eine Unterstellung:
Du meinst es ernster als die Diskussion es hergibt und ich kann es verstehen.
Noch mehr:
Die Umsetzung ist auffällig still. Sie haut nicht mit dem "Hammer" drauf, obwohl ich mir vorstellen kann, wie es im Herzen des Autors kocht.

Verse und Strophen sind perfekt - ich bin froh, dass wir darüber nicht reden müssen.

Ich denke, es geht darum, was wir nicht wissen und was daraus gemacht wurde und immer noch gemacht wird..

Zitat:
Zitat von Erich Kykal
Wann - fragt der Weise, weh im Herzen -
wann reift die Menschheit je heran
zu Selbstbestimmten, deren Schmerzen
sie nicht - wie Flamme ihre Kerzen -
auf den Altären schmelzen kann!?

Wann wird es unserm Sein gelingen,
erwachsen durch den Tag zu gehn,
um der Vernunft ein Lied zu singen,
mit wachem Geist vor allen Dingen
und Augen, die durch Lügen sehn!?
Ich glaube nie, leider.

Es können schon Dreie nicht miteinander, wie soll es da der Menschheit gelingen?
Sobald es uns gelingt in nur einer Frage halbwegs einig zu sein, kommen tausend andere Fragen dazu. Es kommen aber auch tausende und mehr Menschen dazu, die nicht bereit sind, auf die Fragen einzugehen.

Zitat:
Zitat von Erich Kykal
Doch wer die Welt nur so betrachtet,
wie sie mal ist, ganz unverstellt,
erkennt, wie sehr der Geist umnachtet,
der seine Welt mit "Gott" befrachtet
und statt Physik den "Glauben" wählt!
Selbst wenn wir vorsichtig und langsam zur Physik übergehen würden, dauerete es Jahrhunderte, bis es halbwegs zu Veränderungen käme. Doch genau in dieser Zeit, kämen ganz andere, die es in Macht und Erfolg umsetzten und ihre Gefolgschaften fänden und vereinnahmten. Alles ginge wieder von vorn los.
Es drängt sich die Frage auf, ob ein Hinterfragen der "richtige, gute" Weg sei.
Zu erkennen, dass es so nicht sein kann und nicht zu wissen, wie es ist, treibt in eine Enge.

Der Einzelne setzt nur seine Erfahrung(en) und sein Wissen um. Die meine würde jeden Rahmen sprengen und das, obwohl sie vielen Veränderungen erlegen ist. (Hier in diesem Faden, so groß fühle ich mich doch nicht.)
Ich bin mir bewusst, wie klein und nichtig sie ist. Ich bin mir aber auch der Welten dazwischen bewusst.

eKy, wenn du mir antwortest, spiel es nicht mit Humor oder Unwichtigkeit herunter. Erzähl mir nicht, das wären nur Gedanken, die du in Versen und Strophen "aus einer Laune" heraus umgesetzt hättest.
Dein Gedicht spricht mich sehr an, trotz dessen, dass ich weiß, wie wenig ich weiß.

Zitat:
Zitat von Erich Kykal
Wer nicht beachtet, was wir WISSEN,
und lieber hofft auf's "Paradies",
verrät Vernunft, und sein Gewissen,
einst des Verstandes Ruhekissen,
wird ihm fanatisches Verlies!
Ich bin überzeugt, dass wir lange oder immer "Verräter" bleiben. Vielleicht inzwischen weniger fanatisch und doch auf der Schiene mit dem Wunsch zum Heil - weil wir nichts anderes wissen.

Mein Kommi ist lang, sehr lang geworden.
Ich habe mich auf dein totales und gutes Gedicht eingelassen und bin nicht eitel genug, jeden Satz zu überprüfen.
Mir war nach Philosophieren, ich danke dir.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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