Thema: Hehrer Traum
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Alt 13.05.2010, 13:11   #5
Quicksilver
lebendig
 
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Hallo Black Raziel,

gerne ergreife ich deine ausgestreckte Hand. Jedoch möchte ich sie lediglich schütteln, denn ich sehe über mir keinen Regen

Zuerst möchte ich generell mein Bedauern ausdrücken, dass du mit meinen Bildern nichts order nur wenig anfangen kannst. Vielleicht bringt ja meine Antwort ein wenig Licht ins Dunkle.

Zitat:
Ein wenig planlos scheint das Gedicht, als wäre sich nicht nur das lyrische Ich unsicher gewesen, wohin die Reise gehen soll.
Erst wird tagelang haltlos durch den Raum geschwebt, ein Anker geworfen, wohlgestaltet gewärmt, der Traum durchlebt und letztlich baden gegangen, ehe sich die Verlorenheit verliert.
Ich gehe zuerst auf die Form ein:

Dein erster Punkt widerspricht sich vordergründig mit deinem Fazit, in dem du von Endgültigkeit sprichst.

Hintergründig triffst du jedoch genau den Punkt in der Symbolik der Form. Die erste Strophe wirkt ungeordnet. Der Anker (als Waisenzeile) sticht stabilisierend hervor. Zudem sind die Verse in sich stark gegliedert und die Verse 2 und 5 reimen durchgehend (auch wenn "ich den" gedoppelt wird). Das Ungeordnete entsteht zum Einen durch das Reimschema und zum Anderen durch die gewählten Metaphern. Dazu gleich mehr.

Die zweite Strophe ist deine sogenannte "Endgültigkeit". Das lyr. Ich ist nicht in einer Sackgasse gelandet, sondern lebt seinen Traum. Es ist dort angekommen, wo es immer hin wollte. Es herrscht freiwillige Stabilität vor.

Es sind also Kontrapunkte.

Zum Inhalt:
1. Strophe: Ich habe versucht, mit verschiedenen Bildern und stilistischen Mitteln den luftleeren Tag zu beschreiben, welcher erst einen Sinn ergibt und Hoffnung (Anker als Symbol) stiftet, wenn er zur Neige geht und man mit dem geliebten Partner vereint ist. Was ich persönlich unter einem luftleeren Tag verstehe, habe ich in der Kurzgeschichte Bunt versucht, anzureißen

2. Strophe: Man ist in der Art vereint, die man immer erträumt hat. Man erfährt Sinnhaftigkeit, Geborgenheit und ist nicht mehr im Alltagsstrudel verloren. Dieses Gefühl kann man ab jetzt jeden Abend und jede Nacht (fortwährend) erleben. Es sind mehrere Interpretationsmöglichkeiten gegeben, aber die naheliegendsten wären z.B. ein Zusammenzug oder eine Hochzeit der Partner - oder beides.

Die einzelnen Bilder sind natürlich Geschmacksache. Mir persönlich gefällt der Gedanke, mich von einer wohlgestalteten Person wärmen zu lassen, einen Traum zu leben und in Geborgenheit zu baden etc, was alles zusammengenommen das Gefühl auslöst, nicht verloren zu sein. Wenn dir dies nicht zusagt, ist dagegen auch nichts einzuwenden.

Über einen Verbesserungsvorschlag zu "Wenn du fortwährend bei mir liegst," würde ich mich sehr freuen, denn du hast recht, dass es zur Metrik hingebogen wurde.

Ich danke dir für deinen Kommentar.


Hallo Mike S,

vielleicht lösen sich deine Probleme mit der zeitlichen Abfolge durch meine Antwort an Alex. Um es deutlicher zu machen: „vielen Tagen“ ist „zumeist tagsüber“ gemeint. Der Wechsel zum Abend, bzw der Nacht ist in meinen Augen hinreichend dargestellt – ebenso wie der hehre Traum, der durchlebt wird, also Realität wurde.

Ich danke dir für Lob und Kritik.


Hallo Glasfeder,

wie so oft bei dir müsste ich zuerst eine Exegese durchführen, um zu erkennen, ob du nun lobst oder kritisierst Ich danke dir für die Ehre, die du mir erweist.


Hallo Dana,

es freut mich, dass du dich in diese Momentaufnahme, die zugleich einen längeren Zeitraum betrachtet, hineinfühlen konntest und den Bildern einiges abgewinnen kannst.

Für deine Aufmerksamkeit und dein Lob danke ich recht herzlich.

Grüße an alle
von
Quicksilver
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Geändert von Quicksilver (13.05.2010 um 13:13 Uhr)
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