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Alt 13.12.2015, 12:03   #1
Agneta
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Standard Zeit-Raffer der Angst

Zeit-Raffer der Angst

Als Stunden verrannen wie zäher Honig,
dem die Zeit einen bitteren Nachgeschmack webt,
als Schmerz deinen Körper durchpulste
und die medizinischen Geräte verrückt spielten,
da war meine Seele dir nah
und rang mit einem Gott um einen Preis, der zu hoch war.

Regen schlug an das Fenster des Kreissaales,
tropfte in zitternden Ketten herab,
als sei noch nichts entschieden,
noch gar nichts entschieden.

Nun aber liegt ein Baby in deinem Arm,
blinzelt dich an, kräht, strampelt, schmatzt, lebt!
Ich halte deine Hand, mein Kind,
meine geliebte Tochter,
und Abendlichter werfen Sterne in den Raum,
als hätten ihre Schnuppen dich gefunden.

(Für Alexandra)
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