Zitat:
Zitat von Walther
Dass wir uns nicht verlieren
Der Traum der frühen Tage soll nicht weichen!
Den Schmetterling, ich trug ihn auf der Hand,
Er flatterte, wie Herzen und Verstand.
Wie sich die Gaukeleien schließlich gleichen!
Wir schritten – Arm in Arm! – ins Unbekannt,
Als wäre das ein Leichtes. Ringe tauschen
Und an einander sich im Tanz berauschen:
So ist der Weg ins Junge-Liebe-Land.
Doch Lala-Land ist abgebrannt. Das Lernen
Und diese Feuer Löschen wird zur Kunst:
Im Alltag sich ja nie zu weit entfernen!
Ich ging und geh so gern mit dir spazieren,
Bei Sonne, Regen, Schnee, bei Nebeldunst:
Bleib nah bei mir, dass wir uns nicht verlieren.
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Hi Walther!
Das Sonett gefällt mir, allerdings fielen mir diesmal leider einige Schwächen ins Auge, die die lyrische Qualität mE. mindern:
S1Z3 - "Herzen" im Plural, "Verstand" im Singular - das passt nicht recht zusammen und verrät die "Notlösung" der Metrik wegen.
S2Z1 - Die Wortverkürzung hier ist schrecklich, sorry. Das liest sich fürchterlich gespreizt.
S2Z3 - "aneinander" schreibt man zusammen, und wenn nicht, dann sollte man!
Die Wortkonglomerate (S2Z4, S3Z2) sind in gemeinsamer Wirkung etwas zuviel davon, letzteres ist zudem schwer zu entziffern. Besser wäre: "Das Lernen // und Diese-Feuer-Löschen wird ...", damit beide als Substantive, bzw. Gleichsetzungsglied im Nominativ erkennbar sind. Elegant formuliert ist es aber dennoch nicht ...
S3Z3 - bleibt schuldig, wovon man sich nie entfernen sollte: voneinander? von irgendwas? Der Telegrammstil ist nicht immer optimal, um Bilder nachvollziehbar zu vermitteln.
Ein Versuch, die monierten Stellen sprachlich zu harmonisieren:
Der Traum der frühen Tage soll nicht weichen!
Den Schmetterling, ich trug ihn auf der Hand,
Er flatterte wie Herzen im Verstand -
Wie sich die Gaukeleien schließlich gleichen!
Wir gingen Wege, steil und unbekannt,
Als wäre das ein Leichtes. Ringe tauschen
Und aneinander sich im Tanz berauschen
In dieser Liebe unentdecktem Land.
Doch Lala-Land ist abgebrannt. Das Lernen
Ums Feuerlöschen alltags ward zur Kunst:
Sich niemals voneinander zu entfernen!
Ich ging und geh so gern mit dir spazieren,
Bei Sonne, Regen, Schnee, bei Nebeldunst:
Bleib nah bei mir, dass wir uns nicht verlieren.
Nimm, was dir gefällt und brauchbar erscheint - oder finde eigene Lösungen, wenn dich meine Argumente überzeugt haben.
Gern gelesen!
LG, eKy