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Alt 31.07.2009, 22:11   #2
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
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Hallo Larin

Die Sonettform ist erkennbar, ob sie ok ist, kann ich nicht genau sagen.
Inhaltlich sind es wohl die hadernden, hoffnungslosen Gedanken eines LI, das am Ufer über sein Leben sinniert. Und vielleicht im Wasser Abschied nehmen will...

Die bedrückende Stimmung hast du mit passenden Worten und Metaphern ausgedrückt, auch mit bekannten Sinnbilder, z.B. Schatten und Eulenruf. das gefällt mir schon zum größten Teil.

Ich komme beim Lesen aber ins Stolpern, weil deine Auftakte nicht gleich sind und auch, weil die Metrik variiert, bzw. Wörter ungewöhnlich betont werden müssen.
Gut, du hast in jeder Zeile 11 Silben, was, soviel ich vom Sonett weiß, ok ist.
Doch trotzdem:

Still ists am See. In seinem Spiegelbilde,
nachtblau, schwankt Wolkenhimmel über Wellen.
Von fern ein Eulenruf! Im Kreis des hellen,
silbernen Mondlichts tanzen Schatten, milde.


hier muss Leser in Zeile 1 das zweite Wort betonen (Still ists am See. ...
was ich auch tat, doch schon in Zeile 2
nachtblau, schwankt Wolkenhimmel über Wellen.

muss ich nachtblau auf der 2.Silbe betonen, um in den Rhythmus zu kommen. Bin nicht scher, ob das in verschiedenen Dialekten Usus ist, ich betone da die erste Silbe oder beide betont.

gar nicht geht Zeile 4, finde ich:
silbernen Mondlichts tanzen Schatten, milde. wo ich auch die zweite Silbe von silbernen betonen müsste.

Verstehst du, was ich meine? oder sehe ich die Dinge verkehrt?
Ich hab es ein paar Mal gelesen, und mit ein wenig Anpassungsgefühl, wenn man manche Abschnitte als Daktylus liest, kommts mit dem Rhythmus allerdings hin. Von dir beabsichtigt?


Blaugold
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