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Alt 20.01.2015, 02:40   #5
AAAAAZ
Wortgespielin
 
Registriert seit: 18.07.2014
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Hallo Chavali, Hallo Dana,

danke für eure spontanen Rückmeldungen.LG, AZ

Hallo Wolo,

dir mag es da durchaus nicht alleine so ergehen, wenn der Stoff für dich zu überstrapaziert daherkommt. Besonders wenn du dieses als einen schlechten Comedy-Beitrag verstehst.
Das entspricht ja auch unserem alltäglichen Kampf um die schnelle Erkennung von wesentlichen Infos und Inhalten, was mitunter eher anstrengend und lästig ist.
Umso mehr freut es mich, dass du dich dieser ungewöhnlichen Tortur unterworfen hast, und anscheinend bis zum Schluss gelesen hast.
Mit Comedy oder Kabarett möchte ich hier nicht konkurrieren wollen. Ich habe versucht, intensive Bilder zu erzeugen, um die Aufmerksamkeit für wesentliche Aspekte aufrecht zu erhalten. Diese ,ausladende' assoziative Betrachtung erschien mir gegenüber den üblichen Moral- Gedichten als notwendig, um eine differenzierte Kontrapunktierung zu erzeugen, und viele Teilaspekte anzusprechen. Auch ich komme dabei natürlich nicht ohne Moral aus, wie unschwer herauszulesen sein dürfte.
Im unausgesprochenen Mittelpunkt der Betrachtung stehen weder die Attentäter, Frau Merkel, weder die Toten oder irgendwelche Glaubensverbände, wie du es wohl angenommen hast.
Im Mittelpunkt stehst du, stehe ich, jemand, der über Paris berichtet bekommt, der darüber liest und ,emotionalisiert' wird. Und weil wir unterschiedlich in dieser Welt ,emotionalisiert' werden, sollte uns dieser Umstand einfach bewusst sein. Paris ist uns einfach näher als Pakistan, Syrien, Niger, Nigeria oder Gaza. Inwieweit dieser Ansatz lösungsorientiert ist, oder Teil des eigentlichen Problems ist, muss jeder selbst entscheiden. Die Identifizierung und Gruppenzugehörigkeit scheint für das Denken auch enorm wichtig zu sein. An der Grenze zur Absurdität lassen sich mEa. wertvolle Neuansätze generieren.
Das Klischee einer latent kalten Trauerinszenierung erschien mir als Stilmittel recht, um der Frage der emotionalen Authentizität nachgehen zu können. Natürlich kann ich nicht sagen, wie nahe es einer Frau Merkel oder einem Herrn Holland bei der Ausübung ihres Jobs in Wirklichkeit geht.
Mir geht es um uns, den Konsumenten, der diese Bilder aufnimmt und verarbeitet, dem diese Bilder präsentiert werden, der sich daraus emotionale Wirklichkeiten strikt. Mir geht es auch um Empathie.
Das Ausbrechen aus unseren geschlossenen Denksystemen, ist mEa schon ein wesentlicher Lösungsansatz für viele Probleme. An dieser Schale galt es zu kratzen anstatt die üblichen Stammtisch Feindbilder zu bedienen. Hier will ich auch keiner Politik, Religion oder Systemen das Wort reden. Vielmehr ging es mir darum, andere Seiten zu betrachten welche andere Schlussfolgerungen zulassen. Dass es sich nicht gehört, Menschen umzubringen steht hoffentlich außer Frage, und sollte hier als Grundkonsens auch nicht das Thema sein. Die Kamera blieb im Augenwinkel immer auf den Betrachter gerichtet. Danke für deinen Beitrag, LG AZ

Geändert von AAAAAZ (20.01.2015 um 02:42 Uhr)
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