Hallo Ophelia,
der Text ist gut und tiefsinnig und transportiert eine resignierende Traurigkeit.
Es scheint so, als ob die Protagonistin einen Verlust erlitten hätte, der in ihrem Leben nicht mehr zu kompensieren ist oder aber - vielleicht aus anderen Gründen - selbst keine Zukunft mehr für sich sähe.
Die Lebensfreude ist nicht mehr vorhanden, sie fühlt sich fremd und sieht in einem weiteren "Überlebenskampf" auch keinen Sinn mehr.
Des Lebens Hinwendung zum Licht ist erloschen und jede auch noch so schöne Melodie wird zum Trauerlied.
Abschließend fragt sich die Protagonistin, warum sie zum Licht streben sollte, wo doch nur im nagenden Kummer die einzige Freude (ich vermute mal Erinnerungen) für sie zu finden ist.
Doch das bringt eben Leiden und Verzicht mit sich, womit sich der Kreis hin zur titelgebenden ersten Zeile wendet:
"So wie die Halme sich im Winde wiegen", soll heißen, ist doch sowieso alles völlig egal...
Ich muss sagen, der Text gefällt mir in diesem Sinne ganz ausgezeichnet.
Kleine Anmerkung (wolltest du ja so in deiner Vorstellung):
S1/Z4 Kein Komma hinter ergeben
In der letzten Zeile fällt das Verb "ist" ein wenig aus dem insgesamt guten sprachlichen Rahmen, zumal es in der Zeile davor schon einmal zu finden ist.
Vielleicht überlegst du dir noch etwas in der Art wie:
Im Gram ist es so freudvoll zu verweilen,
am Leben übt sich Leiden und Verzicht.
Das wäre dann auch ein noch intensiverer Abschluss - meiner Meinung nach.
Guter Einstand
Gern gelesen und kommentiert...
Liebe Grüße
Bis bald
Falderwald