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Alt 05.07.2011, 12:22   #11
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
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Hi, larin!

Vielen Dank für das "molto cantabile"!

Mir stand dabei vor Augen, wie uns das Leben aufeinander zu und wieder auseinander treibt, bis man sich irgendwann dran abgenutzt hat und aufgibt, Gleichgesinnte zu suchen, mit denen man sein Leben vielleicht teilen könnte oder wollte.
Wie selten funktioniert das auch, vor allem, wenn man schon immer allein war! Dann ist man in vielen Dingen gar nicht oder nicht mehr fähig, sich zu öffnen, sich mitzuteilen, mitzufühlen.
Gleichwohl wird die Vergangenheit immer rosiger und verklärter, weil man genug Zeit hatte, all die Niederlagen und Demütigungen, all den Schmerz zu sublimieren, zu verdrängen.
Und was bleibt letztlich von so einem Leben? Nichts. Niemand erinnert sich.
Andererseits geht es den "anderen" ebenso - nur dauert es etwas länger.
Die Ruinen unserer Leben brechen ein, das gegenwärtige Leben überwuchert sie. Eine Zeitlang gemahnen die unbewohnten Gemäuer noch an etwas Vergangenes, Überlebtes, aber irgendwann verschwinden alle Spuren. Manchmal passiert dies sogar schon noch zu Lebzeiten der Betroffenen! Das sind diejenigen, von denen es dann heißt: Er wurde erst gefunden, als es im Stiegenhaus seltsam zu riechen begann...

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (05.07.2011 um 12:27 Uhr)
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