Fridolin, der Pensionär
Ich bin nun zwanzig Jahre Pensionär,
genieße jeden Tag, als wär's der letzte.
Mir war es Wurst, durch wen man mich ersetzte,
ich trauerte dem Job nicht hinterher.
Ich lag mit meiner Ansicht oft konträr,
was mancher Obere an mir nicht schätzte,
der vice versa dann auch mich vergrätzte.
So fiel der Gang in Rente mir nicht schwer.
Nicht fremdbestimmt ist seither, was ich tu:
Ich lass in meinem Gärtchen Reime keimen,
seh mit Vergnügen manche Keime reimen
und schau befriedigt ihrem Wachstum zu.
So hoffe ich, dass Lebenskräfte siegen,
und meine Pflänzchen lang noch Säfte kriegen.
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