Lieber Erich, ich finde dieses Gedicht einerseits überhöht schwärmerisch, andererseits aber auch unterkühlt. Unterkühlt deshalb, weil es mit der Wirklichkeit kaum etwas zu tun hat, allerhöchstens dem Eifer des Jünglings, sich der Weiblichkeit zu nähern. Das Gedicht sagt mir deshalb im Grunde wenig, einige Passagen nähern sich sogar mit ihrer überladenen Sprache, entschuldige, dem sprachlichen Kitsch an. Nach meiner Ansicht ist es nicht praxisbezogen, sondern schwebt selig über den Wolken. Geschrieben ist es in einer Sprache, die der Wirklichkeit genauso fern ist wie der Inhalt des Gedichtes. Nun sei mir nicht böse, dass ich so deutlich werde, ich kann dir nur empfehlen, mal ein Liebesgedicht aus der Wirklichkeit zu lesen, und dann kommst du selbst dahinter, wo es in deinem Gedicht hakt. Ich könnte dir da die Gedichte von Gisela Steineckert empfehlen, Titel schlicht: "Liebesgedichte".
Angelika
Geändert von Angelika (07.01.2017 um 07:01 Uhr)
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