Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 02.01.2017, 11:36   #2
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo eKy,

Das ist harte Kost, man sieht förmlich die Abgründe vor denen der Täter steht und das kommende Leid der Opfer...


Ungeteilter Schmerz ...

Er saß am Tische wie ein Ausgebrannter,
der, aus Erbarmen in das Haus gebeten
aus kalten Stürmen, welche draußen wehten,
nicht wärmer wurde und dem Raum verwandter.

Und in den Augen, die sich selten regten,
verglommen Stunden ohne Halt und Wesen,
und wer versuchte, ihren Blick zu lesen,
erkannte nur, dass sie sich kaum bewegten.

So saß er und versickerte in Schweigen,
das ihn wie kalter Stacheldraht umhüllte,
und keiner Seele konnte er sich zeigen.

Man ließ ihn endlich los, sich andern Zielen,
nach deren Auswahl man das Leben füllte,
zu widmen, wo sie trefflicher gefielen.





zeigen, wie alleine so ein Mensch sein muß, und wie weit er entfernt er vom menschlichen ist. Die Gemeinschaft, die er gefunden hat, fußt auf den Tod, das Leid und die Macht und der Genuss einmal m Leben groß zu sein. Das sich Erleben wird nur noch auf eine einzige Tat beschränkt. Derjenige ist in einem Tunnel und sieht von der Welt nur noch ein Licht, dass kein Licht ist, sondern sein Ende und das glorifizierte Ende vieler noch Lebendigen.


2. … und was er uns antut

Er saß am Tische in versteinter Stille
und wusste anderen die Schuld zu geben
für alle Leiden, das verpfuschte Leben,
und rachelüstern brodelte sein Wille.

Wie grimmig würde er sie büßen lassen
für jedes Wort, das ihm Respekt versagte
und seine Würde zu verspotten wagte;
all jene, die er abgrundtief zu hassen

in Jahren lernte, da sie nie verstanden,
in wessen Gegenwart sie sich befanden,
und seine wahre Größe nie begriffen!

Den Rammsporn der Vergeltung angeschliffen
kam seinem Lebensboot der Kurs abhanden
im Sturm des Zornes und vor Dünkels Riffen.


Hier beschreibst du die Ausweglosigkeit. Es gibt nur den Weg zwischen Schwarz und Weiß. Alle Zwischentöne sind erloschen, weil im Attentäterszenarium es um Leben und Tod in Sekundenschnelle geht. Der Hass muß groß sein, und das Sterben Unschuldiger wird erhöht um sich selbst zu spüren.Grausamkeit an Anderen wird als Ausweg für den Amoktäter zum Ziel der Ziele.

Das sind zwei Sonette, die die Nackenhaare nach oben schnellen lassen. Sind bringen mit einer deutlichen Sprache, die Ausweglosigkeit des Täter und deren Opfern zur Sprache. Es gibt nur den Tod.

Gewalt kann Sprachlosigkeit bedeuten, doch du legst den Finger in die Wunde.

Liebe Grüße sy


Geändert von juli (03.01.2017 um 12:34 Uhr)
  Mit Zitat antworten