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Alt 22.12.2016, 16:52   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Angelika!

Ich liebe das "alte" Deutsch, und nach Rilke, der meines Dafürhaltens das Beste erreicht hat, was man poetisch mit unserer Sprache machen kann, ist für mich in punkto Lyrik nichts Ersterbenswerteres mehr vorgekommen.
Ich fasse die "Staubschicht" also als Kompliment auf - genau so möchte ich schreiben! Einfach, weil diese Sprache mir lyrisch geeigneter erscheint und besser gefällt als die Nüchternheit und Schnörkellosigkeit moderneren Angangs.
Und wer weiß - der zeitnahe Geschmack und die jeweiligen Moden ändern sich, rotieren zuweilen - vielleicht ist meine Art des Dichtens in hundert Jahren wieder "modern"!?

Meine Naturgedichte sind auch nicht "rein" - meist kommt am Ende oder im letzten Drittel eine philosophische Bilddeutung oder irgendeine Moral, ein "weiser" Satz als Conclusio, der bereits eine Metaebene des eingangs Beschriebenen Naturgepränges anspricht oder auslotet.

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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