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Alt 21.12.2016, 10:20   #2
juli
Gast
 
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Standard Hallo Erich,

Wenn schon sterben, dann so

Deine Beschreibung vom Sonnenuntergang in seinen schönsten Farben.

Mein Highlight: Alles
Du weißt um die Gewöhnung an die Bilder,
wenn dich des Abendwerdens Farbspirale
ans Fenster zieht wie schon so viele Male,
wo oftmals glühend und zuweilen milder,

geschont durch ferner Wolken sanftes Dräuen,
der Horizont sich anschickt zu erröten,
wenn Schatten rings die letzten Lichter töten
und über dir die Himmel sich entbläuen.

Und dennoch weiß sich deine Seele reiner,
vermag des Tages Sterben sie zu trinken,
als wüsste sie die Endlichkeit zu deuten,

die es verheißt, da irgendwann mehr keiner
verbleibt für dich, wenn deine Sinne sinken
nach letztem Glanz, daran sie sich erfreuten.

Man kann dem Tod nicht entrinnen, aber das Möglichste tun, damit das Sterben würde behält. Tod und Sterben sind trotz einer überalternden Gesellschaft immer noch ein Tabuthema. Die Familien und der Einzelne, wenn er denn weiß, das der Tod ihn berührt hat, kämpft damit einen würdigen Ort dafür zu finden.

Dein Gedicht kann man aus dem Fenster sehen. Um so schöner ist die Vorstellung, diesen letzten Augenblick nochmals genießen zu können.

Ein trauriges Gedicht, aber die Aussicht ist unsere Sonne, die uns Tag für Tag begleitet hat bis zu Ende.

Liebe Grüße sy

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